Wirtschafter fordern mehr Hausverstand
Von Harald Angerer...
Von Harald Angerer
Jochberg –Etwas unterkühlt war die Stimmung der Wirtschafter aus dem Bezirk Kitzbühel am Mittwochabend beim Wirtschaftstreffpunkt des Wirtschaftsbundes. Schuld war aber nicht die Führung von Hansi Grander durch den Bergwerksstollen der Firma Grander Wasser, sondern die politische Lage in Tirol. Zu spüren bekam diese Unzufriedenheit dann auch die anwesende Landesrätin und Bezirksparteiobfrau Beate Palfrader.
„Es fehlt in der Landespolitik zunehmend an Hausverstand“, machte ein Wirtschaftstreibender klar. Die Rahmenbedingungen würden immer schlechter, es fehle an mutigen Entscheidungen und die Kritik aus der Wirtschaft würde nur allzu oft überhört. Auch mangelte es nicht an Beschwerden über Wirtschaftlandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf. Sie würde vor allem durch Abwesenheit auffallen. „Sie ist ja nie da“, bringt es Obmann Klaus Lackner auf den Punkt.
Palfrader verteidigte die Arbeit der Regierung. „Es ist uns in Tirol noch nie so gut gegangen wie in den vergangenen fünf Jahren, wir jammern auf extrem hohem Niveau“, sagt Palfrader. Es sei in den vergangenen Jahren viel umgesetzt worden. So zum Beispiel die Kinderbetreuung. Sie rechtfertigte auch den Vorstoß von Landeshauptmann Günther Platter in Sachen Gesamtschule. „Es muss sich in der Bildungspolitik etwas bewegen. Wir wollen in einer Versuchsregion eine gemeinsame Schule für 10- bis 14-Jährige umsetzten“, sagt Palfrader. Man könne nicht etwas verdammen, was man vorher nicht probiert hätte.
Die Bildung war auch Kritikpunkt der Wirtschafter. „Wie kann es sein, dass Kinder aus den Schulen kommen, die nicht einmal die Mehrwertsteuer ausrechnen können“, fragt ein Wirtschafter. Ein weiterer kritisiert, dass das Bildungsniveau der Kinder, welche sich für eine Lehre melden, extrem niedrig sei. Auch der Verkehr und das Thema Umfahrung wurde angeschnitten. „Wir fordern seit vielen Jahren eine Umfahrung für Kitzbühel. Gebaut werden dann Umfahrungen in Söll und Ellmau, welche nicht einmal die Bewohner der Orte selber wollen“, kritisiert Lackner.