Anrainer fühlen sich von Kampfhund terrorisiert
Besorgte Mütter aus Buch schlagen Alarm, weil ein Kampfhund ihre Kinder jage und attackiere. Sie fürchten, dass er irgendwann zubeißt.
Von Angela Dähling
Buch –Ein Kampfhund versetzt etliche Bewohner vom Bucher Ortsteil Maurach seit Jahren in Angst und Schrecken. Er attackiere und jage Kinder und Erwachsene die Dorfstraße hoch und runter, schildert eine Anrainerin, und werde nicht artgerecht gehalten. Die meiste Zeit sei er im ersten Stock des Hauses auf den Balkon gesperrt. Vergangenen Samstag soll der Hund einen Mann mit zwei Kleinkindern attackiert haben. Nur durch Fußtritte und Gebrüll habe er sich abwimmeln lassen. „Muss erst was passieren, damit etwas passiert?“, sorgt sich die Bucherin um das Wohl der Kinder, da sich der Hundebesitzer an Auflagen wie Maulkorb und Leinenpflicht nicht halte. „Seit fast zwei Jahren mit Gesprächen, Beschwerden, Anzeigen ist es uns laut unserer Gesetzeslage nicht möglich, einzugreifen – außer in Form einer Verwaltungsstrafe von 50 Euro“, sagt sie.
Mehrere Schulkinder würden aus Angst vor dem Tier täglich den Umweg zu einer weiter entfernten Bushaltestelle in Kauf nehmen, damit sie nicht an dem Haus mit dem Hund vorbeigehen müssten. Das bestätigt eine weitere Anrainerin. „Vor einem Jahr habe ich in der Sache eine Unterschriftenaktion gemacht und hatte innerhalb von zwei Tagen rund 70 Unterschriften allein aus der näheren Umgebung zusammen“, sagt die Mutter eines siebenjährigen Buben. Die habe sie beim Bürgermeister abgegeben. Daraufhin wurde der Amtstierarzt eingeschaltet. Der empfahl Maulkorb, Leinenpflicht und eine Erhöhung der Grundstückseinzäunung. Nur Letzterem sei der Hundehalter nachgekommen. Der Kampfhund, ein Cane Corso, wie es heißt, werde laut Anrainern aber immer wieder unbeaufsichtigt auf die Straße herausgelassen.
„Der Hund wirkt nervös und ängstlich“, zitiert Amtstierarzt Wolfgang Pinsker aus seinem Gutachten. Als aggressiv habe er ihn nicht eingestuft. Er bellt, aber gebissen habe er noch nie. Dass der Hund erst beißen muss, damit die Polizei einschreitet, ist für etliche Anrainer unbegreiflich. Auch Bürgermeister Otto Mauracher ist unzufrieden mit der „sehr, sehr löchrigen Gesetzeslage. Wenn er keinen beißt, kann man nichts tun“, meint der Bucher Gemeindechef. Die Verwaltungsstrafen würden jedenfalls nicht viel nutzen. Seitens der Bezirkshauptmannschaft heißt es, derzeit laufe kein Verfahren gegen den Hundehalter. Dieser war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.