Fließer haben 200 Jahre nicht Staub gesaugt
Von Matthias Reichle...
Von Matthias Reichle
Fließ –Viel Staub und Schutt, vor dem Altarraum türmen sich die Reste des Gestühls, im hinteren Bereich, wo einst eine doppelstöckige Empore den Kirchenraum überragte, herrscht gähnende Leere. So präsentiert sich die Fließer Barbarakirche derzeit. Die größte Filialkirche Tirols ist in ihrem Inneren eine riesige Baustelle. „So sieht es aus, wenn man zweihundert Jahre keinen Staub wischt“, schmunzelt Pfarrer Martin Riederer und deutet auf die dicke Schmutzschicht, die unter dem alten Holzboden zum Vorschein gekommen ist. Sie ist so dick, dass man zunächst geglaubt hatte, die Bretter wären direkt auf gestampfter Erde verlegt worden.
Angesichts dieses Ambientes passt der rote Teppich, der mitten durch diese „Geröllhalde“ führt, so gar nicht ins Bild. Er wurde für morgen Sonntag ausgelegt – für den „Tag der offenen Baustelle“.
Nach der Prozession haben Interessierte einen Vormittag lang die Möglichkeit, hinter die Kulissen des großen Umbaus zu blicken. Bis Herbst 2014 wird die Barbarakirche generalüberholt. Kosten: 2,26 Mio. Euro.
Seit 16. Juni wurden nicht nur die Bänke abgebaut, auch die Orgel wurde zur Restaurierung verschickt und die Emporen abgerissen, umreißt Planer Karlheinz Gigele den Baufortschritt. Bis auf die Restaurierungsarbeiten geschah das alles in Eigenregie. Es herrsche eine positive Stimmung unter den Helfern, betont Kirchenratsobmann Konrad Juen.
Der Tag der offenen Baustelle soll aber auch weitere Menschen motivieren, mitzuhelfen. „Eine halbe Million Euro fehlt noch bei der Finanzierung“, erklärt Pfarrer Riederer.