Karikaturmuseum Krems: Neue Dauerausstellung „Für immer Deix!“
Die Ausstellung „Für immer Deix“ im Kremser Karikaturmuseum. die am Donnerstag eröffnet wurde, gibt einen Einblick in die österreichische Seele.
Krems – Zum Preview der neuen Dauerpräsentation „Für immer Deix!“ im Karikaturmuseum Krems haben sich am Donnerstagabend neben Manfred Deix selbst auch die deutsche Komikerin Hella von Sinnen als Laudatorin und Landeshauptmann Erwin Pröll (V) als Eröffner eingefunden. Dabei ging es durchaus launig zu.
Der Begriff „Pröll“ bedeute in Köln „Plunder“, berichtete Hella von Sinnen - Erwin Pröll trug‘s mit Fassung. Ein Sticker mit der Aufschrift „Dykes“ auf von Sinnens „Kaiserschmarren“-Uniform verwies wiederum auf einen Slang-Ausdruck für Lesben. Der „Triebzeichner“ Deix sei kein Übertreiber, sondern ein Verdeutlicher, beschied von Sinnen in überschwänglichem Gestus und bezeichnete den Karikaturisten als „eines der größten österreichischen Genies“.
Deix nahm zunächst für die Fotografen an einem eigens für ihn bereitgestellten Zeichentisch Platz und verfertigte einen dickarschigen, furzenden Mann („Da kann der Klimt zuasperrn“). Angesichts des Landeshauptmanns geriet Deix ins Schwadronieren und berichtete, eigentlich habe Pröll das Museum seinerzeit für sich selbst bauen wollen, doch er, Deix, habe ihn davon abgebracht, als Künstler zu stranden.
Die von Museumsdirektor Gottfried Gusenbauer kuratierte Ausstellung bietet vorwiegend Klassiker aus der landeseigenen Sammlung, ergänzt durch neuere Arbeiten aus Privatbesitz des Künstlers. Losgelöst von Aktualität begegnet man von Waldheim bis Haider heimischer Zeitgeschichte. Der Zwettler Präparator Gerhard Blabensteiner hat ein Bild als Installation inszeniert.
„Karikatur ohne Bissigkeit, Drastik, Schärfe ergibt für mich keinen Sinn“, wird der sich selbst als harmoniesüchtig bezeichnende Deix im Katalog zitiert. „Man hat mir oft Geschmacklosigkeit und Brutalhumor vorgeworfen. Wer denn, wenn nicht Satiriker, soll die Dinge beim Namen nennen?“ (APA)