Dänischer Außenminister gibt Parteivorsitz ab
Dänemarks Außenminister Villy Sövndal tritt als Vorsitzender der an der Regierung beteiligten Sozialistischen Volkspartei (SF) ab. Der 60-Jährige kündigte seinen Rücktritt am Freitag im Gefolge drastisch gefallener Umfragewerte für die eigene Partei ab. Die seit 2011 mitregierenden Volkssozialisten waren in dieser Woche auf 6,5 Prozent gerutscht.
Sövndal hatte den Vorsitz 2005 nach einer Urabstimmung übernommen und für seine Partei bei den Wahlen 2008 mit 13 Prozent ein starkes Ergebnis erreicht. Bei der jüngsten Wahl zum Kopenhagener Parlament „Folketing“ wurden 9,2 Prozent als Niederlage für SF interpretiert. Nach dem Antritt der Koalition mit Sozialdemokraten und den Sozialliberalen („Radikale Venstre“) warfen Kritiker Sövndal zunehmend den Ausverkauf von SF-Positionen vor.
Da auch die Sozialdemokraten seit den Wahlen massiv in der Wählergunst abgerutscht sind, liegt die Mitte-Rechts-Opposition um Ex-Ministerpräsident Lars Lökke Rasmussen in den Umfragen klar vorn. Dessen liberale Partei „Venstre“ („Links“) hatte Dänemark mit den Konservativen sowie mit Unterstützung der rechtspopulistischen Dänischen Volkspartei von 2001 bis 2011 regiert. Sövndal will bis zur Klärung der Nachfolge an der Parteispitze im Amt bleiben und sein Ministeramt auch danach behalten.