Gesellschaft

Dutzende Leichen in Syrien entdeckt

In einem Vorort von Damaskus wurden am Donnerstag mindestens 23 Tote gefunden - darunter auch Frauen und Kinder.

Beirut –

Mindestens 45 Leichen wurden nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten gefunden in Syrien. In Samalka, einem Vorort der Hauptstadt Damaskus, seien am Donnerstag mindestens 23 Leichen entdeckt worden. Zudem seien in Katana 22 Leichen gefunden worden, teilte eine Beobachtungsstelle mit. Die Opposition warf Assad „neue Massaker“ vor. Unterdessen fordern Paris und Rom eine EU-Sondersitzung zu Syrien.

Insgesamt seien am Donnerstag bei Kämpfen und Angriffen im Land mindestens 131 Menschen getötet worden, teilte die Beobachtungsstelle mit. Dabei habe es sich um 65 Zivilisten, 24 Rebellen und 42 Soldaten gehandelt. Seit Beginn des Aufstands gegen Assad vor 18 Monaten wurden in Syrien nach Angaben von Aktivisten mehr als 26.000 Menschen getötet.

Armee drängt Rebellen in Teilen Aleppos zurück

Am Freitag starben nach Angaben der Beobachtungsstelle zwei Kinder beim Beschuss der Stadt Albu Kamal an der Grenze zum Irak. In der Region Al-Kassas südöstlich von Damaskus seien Dutzende junge Männer festgenommen worden, hieß es weiter. Daraufhin habe es Kämpfe zwischen Soldaten und Rebellen gegeben.

Syrische Regimetruppen haben nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens die Rebellen aus zwei Bezirken in der nördlichen Großstadt Aleppo zurückgedrängt. Die Stadtteile Seif al-Daula im Südwesten und Hananu im Nordosten der Stadt seien nun von den Aufständischen „gesäubert“, hieß es in dem Fernsehbericht am Freitag. Die Rebellen in Aleppo bestritten dies. Nach ihrer Darstellung leisten die Anti-Regime-Kämpfer in beiden Stadtteilen erbitterten Widerstand gegen Angriffe der regulären Truppen. Dis strategisch wichtige Handelsmetropole nahe der Grenze zur Türkei ist seit mehr als sechs Wochen umkämpft.

EU-Außenminister beraten

Frankreich und Italien wollen eine Sondersitzung der EU-Außenminister über das weitere Vorgehen der Europäischen Union gegen das Regime des syrischen Präsidenten Bashar al-Assad. In einem gemeinsamen Brief an ihre am Freitag in Paphos (Zypern) versammelten EU-Kollegen forderten sie zugleich eine „substanzielle Diskussion über die Rolle und das Handeln der EU in Syrien“. In ihrem Brief weisen die Außenminister Laurent Fabius (Frankreich) und Giulio Terzi (Italien) auf die „zunehmende Bedeutung der bewaffneten Opposition und lokaler Bürgergruppen“ im Bürgerkriegsland Syrien hin.