„Sind nicht Privatfonds Steixners“
Der Landeskulturfonds zieht eine positive Leistungsbilanz – und wehrt sich gegen wiederholte Angriffe aus der Politik.
Von Alois Vahrner
Innsbruck –„Wir sind nicht die Privatschatulle von Agrarlandesrat Toni Steixner, der sich im Übrigen nicht einmischt, sondern sehen uns als Wirtschaftsbetrieb, als Art Bank“, ärgert sich der Chef des Landeskulturfonds, Thomas Danzl, über manche Polit-Kritik. Der Fonds sei 1951 per Landesgesetz als Körperschaft öffentlichen Rechts gegründet worden, um die Landwirtschaft mit zinsgünstigen Darlehen etwa für Zubauten von bäuerlichen Wirtschaftsgebäuden („ein Stall kostet gleich 300.000 bis 1 Million Euro“) oder den Ankauf von Maschinen aufzubauen.
Ähnliche Regelungen gebe es auch in den anderen Bundesländern, dort würden aber die Banken mitschneiden. Weitere Aufgabe des Landeskulturfonds sei die Verhinderung von sozialen Härtefällen, etwa bei drohenden Zwangsversteigerungen von Höfen .
Der Landeskulturfonds war einst mit einem Startkapital von drei Millionen Schilling von Bund, Land, Landwirtschaftskammer und Spenden des Bauernbundes gegründet worden, heute kommt der Fonds auf ein Eigenkapital von 62 Mio. Euro, betont Danzl. Die Bilanzsumme betrage 196 Mio. Euro, bei über 4100 Darlehen gebe es Forderungen von 157 Mio. Euro. Der Jahresgewinn lag zuletzt bei 2,6 Mio. Euro.
Danzl verweist auf die Veröffentlichung sämtlicher Förderungsnehmer. Nur die Summe werde aus Datenschutzgründen nicht genannt. Man werde vom Rechnungshof regelmäßig geprüft, im Kuratorium sitzen auch Gemeindepräsident Ernst Schöpf und AK-Präsident Erwin Zangerl, beide seien sehr kritisch, aber auch konstruktiv. Die Wirtschaftskammer habe keinen Vertreter entsandt.
Durch den Ankauf des Hofs der damaligen Landesrätin Anna Hosp war der Landeskulturfonds unter Beschuss geraten. Mittlerweile habe man das Anwesen durch zehn Einzelverkäufe mit Gewinn weiterverkauft. Fabelpreis sei also keiner gezahlt worden. Ob man so einen Deal freilich nochmals machen würde, lässt Danzl aber offen. Der Landeskulturfonds habe derzeit über 96 Liegenschaften, wobei das Gros nicht in Toplagen sei. In sechs Gemeinden (Rietz, Pettnau, Gries am Brenner, St. Leonhard, Gallzein und Karrösten) würden Grundstücke zu Preisen von 40 bis 120 Euro je Quadratmeter günstig an bauwillige Gemeindebürger verkauft.