Starkes Comeback ohne Belohnung

Auch Niederlagen können die Lust auf mehr entfachen: Die Haie zogen zum Saisonauftakt der Erste Bank Eishockeyliga gegen die Graz 99ers zwar mit 2:3 den Kürzeren, der Aufsteiger begeisterte aber die Fans.

Von Alex Gruber

Innsbruck –Mit Spots vom Nationalliga-Titel 2012 am Videowürfel näherte sich das Szenario in der Tiwag-Arena gestern dem heißersehnten ersten Bully, das die Haie nach dreijähriger Zweitliga-Pause zurück in die erstklassige Eiszeit brachte. „Willkommen zurück in der EBEL“, stach auch aus dem Grazer Fansektor ein Transparent mit freundschaftlichem Gruß hervor.

Die Haie taten als vermeintlich krassester Liga-Außenseiter den Steirern (mit zwölf Legionären) aber nicht den Gefallen, wie das Kaninchen vor der Schlange zu erstarren. Ganz im Gegenteil: Angriff war beim großen EBEL-Comeback die beste Verteidigung. In einem extrem chancenreichen Startdrittel mit extrem schnellen Haien auf den Beinen fehlten nach Stangenschüssen von Michael Bartlett (2.) und Markus Prock (3.) sowie etlichen anderen Hochkarätern nur der mehr als der verdiente Führungstreffer. 2700 Fans wurden von einem rotzfrechen Aufsteiger aber sofort wieder in den Bann der Erste Bank Eishockeyliga gezogen. Das 0:1 – Jon Insana fälschte einen harmlosen Schuss unhaltbar für Goalie Thomas Tragust ab – war 19 Sekunden vor Ende des ersten Drittels eine kalte Dusche, die vornehmlich nur der fehlenden Effizienz in der Offensive zuzuschreiben war. Ansonsten entfachte das Spiel von Höller, Fox, Mössmer und Co. richtig gute Laune.

Der zweite Abschnitt begann weit offener, vor allem Jean-Michel Daoust, der in Minute 28 nur die Querlatte traf, gab dem starken Haie-Keeper Tragust mehrfach Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Die Truppe von Danny Naud war aber stets am ersten Treffer dran. Ein Wahnsinn, dass der unermüdliche Last-Minute-Neuzugang Bryan McGregor nach genialem Fox-Pass die Scheibe nicht über die Linie brachte. Da musste in Minute 35 beim Schirigespann Erd/Kellner sogar der Videobeweis ran. Drei Minuten später stellte sich die Gerechtigkeit endlich ein: Francis Lemieux fälschte einen Switzer-Schuss zum 1:1 (39.) ab, um nur 13 Sekunden später den Puck zum 2:1 sehenswert ins Kreuzeck zu „pfeffern“. Die Halle bebte.

Im Schlussdrittel schienen die Gastgeber dem hohen Tempo Tribut zu zollen. Ein Grazer Doppelschlag brachte den tapferen Aufsteiger mit 2:3 auf die Verliererstraße, der Ausgleich glückte nicht mehr..

Fazit: Das erste Match wurde zwar verloren, viele Sympathien bei der EBEL-Rückkehr aber gewonnen. Am Sonntag (17.45 Uhr) gibt‘s gegen Dornbirn eine neue Chance.