„So nicht“: Fischer rügt Strache scharf wegen Antisemitismus
Der Bundespräsident bezeichnet die auf der Facebook-Seite des FP-Chefs veröffentlichte mutmaßlich antisemitische Karikatur als „Tiefpunkt politischer Kultur“.
Wien – Bundespräsident Heinz Fischer hat am Sonntag die Veröffentlichung eines mutmaßlich antisemitischen Cartoons durch FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache scharf verurteilt, ne jedoch dessen Namen zu nennen. Das sei „der Tiefpunkt politischer Kultur, der sich allgemeine und entschiedene Verachtung verdient“, betonte das Staatsoberhaupt in seiner Rede anlässlich der Eröffnung des Brucknerfestes 2012 in Linz.
„Wenn jemand in den politischen Diskurs eine Karikatur einbringt, wo ein feister Kapitalist mit gekrümmter Nase dargestellt wird – nämlich just mit einer gegenüber der ursprünglichen Zeichnung stärker gekrümmten Hakennase – dann ist das eine feige Spekulation mit Überresten des Antisemitismus“, betonte Fischer. „Dazu kann man nur in aller Deutlichkeit sagen: So nicht“, hielt der Bundespräsident fest.
Der FPÖ-Chef hatte auf der Internet-Plattform Facebook eine Karikatur gepostet, auf der ein dicker Banker zu sehen ist, der von einem Regierungsbeamten angefüttert wird, während ein ärmlicher, magerer Mann („Das Volk“) am selben Tisch leer ausgeht. Der Banker trägt eine Hakennase und Davidsterne auf seinem Jackett, was ihn wohl als Juden ausweisen sollte. Die Karikatur ist eine Bearbeitung einer Zeichnung aus den 60er-Jahren, die aber noch ohne Hakennase und ohne Davidsterne auskam. Strache streitet freilich jegliche Antisemitismus-Absichten vehement ab. (tt.com/APA)
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