Djokovic dreht mit Verspätung auf - US-Open-Finale gegen Murray
Als am Sonntag in New York wieder die Sonne schien, drehte auch Novak Djokovic auf.
Von Wolfgang Müller
New York - Titelverteidiger Novak Djokovic und Tennis-Olympiasieger Andy Murray bestreiten an diesem Montag das Finale der US Open. Djokovic setzte sich am Sonntag in seinem tags zuvor wegen einer Unwetterwarnung abgebrochenen Halbfinale gegen den Spanier David Ferrer mit 2:6, 6:1, 6:4, 6:2 durch. Der Weltranglisten-Zweite aus Serbien steht damit zum dritten Mal nacheinander im Endspiel des Grand-Slam-Turniers in New York.
Murray hatte tags zuvor den Tschechen Tomas Berdych bezwungen und wird in der neuen Weltrangliste den verletzt fehlenden Rafael Nadal von Platz drei verdrängen. Der 25 Jahre alte Schotte wartet noch immer auf seinen ersten Titel bei einem der vier wichtigsten Turniere - kann aber in seinem fünften Finale auf prominente Unterstützung aus der Heimat bauen. James-Bond-Darsteller Sir Sean Connery und Trainer-Legende Sir Alex Ferguson von Manchester United wollen Murray auf der Tribüne des Arthur Ashe Stadiums die Daumen drücken.
Wenn Djokovic allerdings so souverän und konzentriert auftritt wie am Sonntag gegen den Weltranglisten-Fünften Ferrer, dürfte aus dem ersten Grand-Slam-Triumph für den Schützling von Ivan Lendl eine Mission impossible werden. Zwar hat Murray gegen den fünfmaligen Grand-Slam-Turniersieger Djokovic von 14 Vergleichen acht verloren, darunter das Australian-Open-Finale 2011. Zuletzt allerdings setzte sich der Brite auf dem Weg zu seiner olympischen Goldmedaille im Halbfinale von London gegen Djokovic durch.
«Ich werde alles versuchen. Aber ich weiß, wie schwer es ist, solche Turniere zu gewinnen», sagte Murray. «Es ist das letzte große Ziel, das mir noch fehlt. Deshalb ist es mir so wichtig, ich möchte unbedingt ein Major gewinnen», gab der 25-Jährige nach seinem 5:7, 6:2, 6:1, 7:6 (9:7)-Sieg gegen Federer-Bezwinger Tomas Berdych aus Tschechien am Samstag optimistisch-offenherzig zu.
Im anschließenden Halbfinale hatte Djokovic gegen den stark auftrumpfenden Ferrer mit 2:5 zurückgelegen, als auf Anraten der Polizei und der New Yorker Sicherheitsbehörden das 23 771 Zuschauer fassende Arthur Ashe Stadium und die komplette Anlage im Flushing Meadows Park wegen einer Unwetterwarnung evakuiert wurden.
Einen Tag später drehte Djokovic aber auf, peitschte sich und die Zuschauer bei herrlichem Sonnenschein immer wieder an - und durfte schließlich nach 2:32 Stunden gleich seinen ersten Matchball bejubeln. (dpa)