In Unterzahl sind die Haie besonders gefährdet

Die Haie haben nicht nur beim 2:3 gegen den KAC einiges liegen gelassen: Zehn Gegentreffer in Unterzahl stellen das Hauptproblem dar.

Von Alex Gruber

Innsbruck –Eine Niederlage ist kein Sieg. Vielleicht ein mentaler, aber einer, der eben keine Punkte bringt. Deswegen saßen die HCI-Cracks nach der starken Vorstellung bei der 2:3-Niederlage gegen den KAC zum Teil wie geprügelte Hunde in der Kabine. 16:3-Torschüsse zugunsten der Innsbrucker spuckte die Matchstatistik im starken Schlussdrittel aus, nur der hochverdiente Ausgleichstreffer wollte nicht fallen.

Zum Sargnagel wurden dem Aufsteiger die vielen Unterzahlsituationen im Mitteldrittel, die der technisch beschlagene KAC mit zwei Powerplay-Treffern ausgenützt hat. Die Unterzahl-Treffer Nummer neun und zehn, die die Haie in dieser Saison bereits kassierten. Deren vier waren‘s bei der 0:9-Schmach in Salzburg, drei bei der 5:6-Niederlage gegen Dornbirn und einer beim 2:3 zum Auftakt gegen Graz.

„Wir müssen mehr eislaufen und weniger mit dem Stock arbeiten. Die Schiris pfeifen in dieser Liga einfach alles“, führt Verteidiger Florian Pedevilla aus, der gegen die Kärntner Rotjacken nach einem harten Check für zwei plus zehn Strafminuten auf die Bank marschierte. „Gegen die guten Teams, die brutal gut mit der Scheibe sind, werden die Unterzahl-Situationen einfach beinhart bestraft. Wir müssen in Zukunft mit den unnötigen Strafen aufpassen“, weiß Pedevilla, wo der Hebel anzusetzen ist. Der letzte Platz in der Tabelle lässt sich auch mit dem derzeit letzten Platz in Sachen Penaltykilling (ausbaufähige 54,55 %) erklären.

Während ein paar Spieler (Fox, Echtler, Insana, Benni Schennach, Pittl, Stern, Hanschitz) gestern für einen Vi-deodreh für Hauptsponsor Tiwag vor der Kamera standen, saß Haie-Coach Danny Naud in seiner Kabine, um sich akribisch dem Videostudium zu widmen. Der Teufel steckt zuweilen ja auch im Detail. Und die neun Strafzeiten, die sein Team in den ersten vier Spielen wegen Haken kassierte, sind ihm ein Dorn im Auge.

Das KAC-Match war nach der 0:9-Pleite in Salzburg aber die richtige Reaktion. „Ein Punkt wäre sicher verdient gewesen“, ärgert sich Pedevilla, dass man Chancen ausgelassen hat. Von 136 Schüssen aufs gegnerische Tor – ein Mittelwert in der Liga – landeten nur deren neun im Kasten. Auch hier leuchtet in Sachen Scoring-Effizienz (6,62 %) noch die rote Laterne auf. Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

Die positiven Fakten sollen nicht unerwähnt bleiben. „Wir haben gesehen, dass wir fünf gegen fünf und in Sachen Fitness mit allen mithalten können“, streicht Pedevilla ein positives Kräfteverhältnis heraus. Im Wissen, dass man sich punktemäßig zu Saisonbeginn eben mit Teams wie Laibach, Dornbirn und Fehervar messen muss. Am kommenden Wochenende steht der schwere Gang nach Wien (Freitag) und Znojmo (Sonntag) auf dem Programm.