Gesellschaft

40 Anklagen wegen Einsturzes von Fabriken bei Beben in Italien

Die Ermittlungen der Oberstaatsanwaltschaft waren eingeleitet worden, nachdem elf Arbeitnehmer unter den Trümmern gestorben waren.

Rom/Modena - Wegen des Einsturzes von Fabriksgebäuden und Lagerhallen bei dem Erdbeben in der norditalienischen Region Emilia Romagna am 29. Mai ist gegen 40 Personen Anklage erhoben worden. Dies teilte der Oberstaatsanwalt der Stadt Modena, Vito Zincani, mit. Die Ermittlungen waren eingeleitet worden, nachdem elf Arbeitnehmer unter den Trümmern gestorben waren.

Die Justizbehörden vermuten, dass die Gebäude nicht den Sicherheitsstandards entsprachen. Bei den Angeklagten handelt es sich um die Eigentümer der eingestürzten Fabriken sowie um die Inhaber der Baugesellschaften, welche die Lagerhallen errichtet hatten.

Die Gewerkschaften kritisierten, dass die Arbeitnehmer in der Provinz Modena nach dem ersten schweren Erdbeben am 20. Mai mit sechs Toten zu früh in die beschädigten Objekte zurückgekehrt seien. „Man hätte die Stabilität der Gebäude eingehender überprüfen müssen“, kritisierte Gewerkschaftschefin Susanna Camusso. Sie bemängelte, dass viele Fabriken, die in den vergangenen Jahren errichtet wurden, nicht den seismischen Standards angepasst waren.

Bei den beiden Erdbeben in der Emilia Romagna waren 27 Menschen ums Leben gekommen. 14.000 Menschen wurden obdachlos. (APA)