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Kabeldieb löste Betriebsstörung auf Nordbahnstrecke aus

Ein Unbekannter hatte versucht, Kupferkabel zu stehlen. Er erwischte dabei jedoch eine stromführende Oberleitung und bekam einen 15.000-Volt-Stromstoß ab.

Wien - Ein spektakulärer Diebstahlsversuch hat Montagfrüh die Nordbahnverbindung zwischen Wien und Tschechien lahmgelegt. Laut ÖBB hatte ein Unbekannter bei Süßenbrunn versucht, Kupferkabel zu stehlen, erwischte dabei jedoch eine stromführende Oberleitung und bekam einen 15.000-Volt-Stromstoß ab. Die Höhe des Schadens sei noch nicht bekannt, sagte Bahn-Sprecher Herbert Ofner zur APA.

Der Täter dürfte sich offenbar geirrt haben, denn „normalerweise werden Erdungskabel gestohlen, die auch aus Kupfer sind“, so Ofner. Durch das Kappen der Oberleitung kam es zu einem Brand und zu Verschmorungen, die schlussendlich zum Kurzschluss führten. Zwischen Gänserndorf und dem Grenzbahnhof Bernhardsthal standen plötzlich die Züge still.

Wie sehr die Stromdosis dem verhinderten Dieb - es blieb ja schließlich beim Versuch - zusetzte, ist nicht bekannt. Ofner: „Normalerweise überlebt man das nicht.“

Die Betriebsstörung wurde vorerst mit Dieselloks überbrückt, der Nachtzug zwischen Warschau und Wien wartete jedenfalls im tschechischen Grenzbahnhof Breclav (Lundenburg) auf die Behebung des Schadens, hieß es seitens der ÖBB, denn der Pendlerverkehr auf der Strecke habe Vorrang. (APA)