Zillertaler fordern mehr Polizisten
Abordnung aus dem Zillertal übergab Innenministerin Johanna Mikl-Leitner eine Resolution. Erste Gespräche laufen bereits.
Von Michael Mader
Gerlos –Am Rande der Klubklausur des Nationalratsklubs der ÖVP nutzten die beiden Unterländer Nationalräte Hermann Gahr und Franz Hörl und der Gerloser Bürgermeister Andreas Haas die Gelegenheit und übergaben Innenministerin Johanna Mikl-Leitner eine Resolution, in der mehr Polizeipräsenz im Zillertal gefordert wird. Unterzeichnet haben das Papier alle Bürgermeister des Zillertals.
Auslöser für die Forderung von mehr Polizeipräsenz in Tourismusregionen war unter anderem eine Straßenschlacht in Gerlos unter niederländischen Gästen, die sich in eine Hotellobby verlagert hatte. Dabei wurden neben den Kontrahenten auch Unbeteiligte verletzt.
Zu einer Strafanzeige sei es laut Hörl aber nie gekommen. Den Tourismussprecher der Volkspartei im Nationalrat erzürnt dies: „Ich erwäge es ernsthaft, die zuständige Staatsanwältin wegen Amtsmissbrauchs anzuzeigen. Sie hat nach nur kurzer Prüfung des übermittelten Erhebungsaktes jede Strafverfolgung gegen die randalierenden Holländer eingestellt. Es kann nicht sein, dass Menschen sich als Rowdys betätigen und andere verletzen und dann ohne staatsanwaltliche Konsequenzen davonkommen“, ärgert sich Hörl.
Andreas Haas, Bürgermeister von Gerlos, untermauert die Forderungen mit Zahlen: „Im Zillertal leben im Winter 120.000 Menschen, gleich viele Menschen wie in Innsbruck. Allerdings sind bei uns weniger als ein Drittel der Polizeibeamten im Einsatz und das bei der zehnfachen Fläche. Dieser Zustand ist auf Dauer nicht zu akzeptieren.“
Haas dankt der Innenministerin jedenfalls schon einmal dafür, dass der Landespolizeidirektor angewiesen wird, mit ihm und Vertretern des Planungsverbandes Zillertal über zusätzliche Polizeibeamte für die Wintersaison Gespräche zu führen.
„Sicherheit ist ein wesentlicher Faktor und Standortvorteil von Tirol, der unseren Urlaubsgästen sowie den Einheimischen wichtig ist. Da gehört ausreichende Polizeipräsenz auch während der Nacht maßgeblich dazu“, meint Haas.