Pakistan sperrt YouTube nach Tote bei Protesten gegen US-Film
Der Zugang zu der Videoplattform wurde auf Regierungsanordnung blockiert.
Islamabad – Die pakistanische Regierung hat nach gewaltsamen Protesten mit mindestens zwei Toten gegen den islamfeindlichen Film „Die Unschuld der Muslime“ den Zugang zur Videoplattform YouTube gesperrt. Die Sperrung der Internetseite sei von Regierungschef Raja Pervez Ashraf angeordnet worden, erklärte dessen Büro am Montag. YouTube habe sich zuvor geweigert, das Video von seiner Seite zu nehmen. Bei dem Versuch, die Seite anzusteuern, erschien die Mitteilung, YouTube werde wegen „unanständigen“ Materials“ von der Telekommunikationsbehörde blockiert.
Hunderte Pakistaner beteiligten sich am Montag in den Städten Peshawar, Karachi und Lahore an Kundgebungen gegen den Film. Bei Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei im Bezirk Upper Dir wurden nach offiziellen Angaben ein Mensch getötet und zwei weitere verletzt. Zudem erlag ein Mensch, der bei Protesten in der Nähe des US-Konsulats in Karachi am Sonntag verletzt worden war, seinen Verletzungen.
Die Proteste, die sich vor allem gegen US-Botschaften und -Konsulate richten, weiteten sich binnen einer knappen Woche auf mehr als 20 Länder aus. Der Internetkonzern Google, dem YouTube gehört, sperrte den Zugang zu dem Video in Ägypten, Indien, Indonesien, Libyen und Malaysia, in Afghanistan ordnete die Regierung eine Teilblockade von YouTube an. Auch Russlands Staatsanwaltschaft kündigte an, sie wolle die Verbreitung des Films verbieten lassen. (APA)