Mindestens 37 Tote bei tragischem Schusswechsel in Südsudan
Armee feuert nachts auf Schiff mit eigenen Soldaten.
Juba – Durch ein tragisches Missverständnis haben südsudanesische Soldaten nachts ein Boot beschossen und dabei dutzende eigene Armeeangehörige getötet. Mindestens 37 Menschen seien bei dem „unglücklichen Unfall“ gestorben, sagte ein Militärsprecher am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Demnach feuerte am Mittwoch ein Militärposten im Bundesstaat Oberer Nil auf ein Schiff mit rund 170 Angehörigen der eigenen Armee.
Nach Angaben des Sprechers ist es Armeeschiffen untersagt, nach 18.00 Uhr auf den Flüssen zu fahren. Zudem habe der Kommandant des Schiffs die am Fluss stationierten Wachposten nicht über den Truppentransport informiert. Das Schiff habe sich nicht zu erkennen gegeben und so den Schusswechsel provoziert.
Nachdem die Soldaten an Land eine Granate abgefeuert hätten, seien „die Dinge auf dem Boot sehr schlimm“ geworden, sagte der Sprecher. Die meisten Toten seien ertrunken und nicht erschossen worden. In der Grenzregion zum Sudan ist die Situation wegen der Furcht vor Gewalt durch Rebellen-Milizen höchst angespannt. (APA)