Amazon gibt Entwicklern API für eigene Karten-Anwendungen
Die Kluft zwischen Amazon und Google wird zunehmend größer. Der Zugang zu Amazons Kartenmaterial soll Entwickler dazu bringen, ebenfalls auf Google zu verzichten.
Seattle – Amazon, der weltgrößte Onlinehändler mit Sitz in den USA, geht weiter auf Distanz zum kalifornischen Online-Riesen Google. Amazon gibt Entwicklern nun eine Karten-API (application programming interface), wie die Technologie-Plattform gigaom am Montag berichtete. Also einen Programmteil, der es möglich macht, eigene Anwendungen zu programmieren, die Amazon-Karten als Grundlage verwenden. Mit dieser Schnittstelle können Entwickler aus den Amazon-Karten beispielsweise eigene interaktive Karten erstellen und diese mit lokalen Daten versehen. Anwendungen, wie sie bereits vielfach in den unterschiedlichen App-Stores zur Verfügung stehen. Bisher vor allem aber auf Basis der Google-Karten.
Ausgegeben hat Amazon die API, um Entwicklern die Möglichkeit zu geben, Karten-Anwendungen für die hauseigenen Kindle Fire-Tablets zu erstellen. Auf Karten-Anwendungen von Google hat Amazon auf diesen Geräten bisher völlig verzichtet. Auch bei der Suche geht der Onlinehändler einen anderen Weg und nützt Microsoft‘s Suchplattform Bing. Und bei Apps hat das Unternehmen den Amazon Appstore auf die Beine gestellt. Dass man nun bei den Karten ebenfalls nach eigenen Lösungen sucht, ist die logische Konsequenz des bisherigen Vorgehens.
Auf welche Technologie Amazon bei seinen Karten setzen wird, ist noch nicht völlig klar: Zwar hat das Unternehmen erst im Juni das Karten-Startup UpNext gekauft. Allerdings produziert dieses Unternehmen vor allem 3D-Karten und das bisher lediglich von rund 50 Städten weltweit. Möglich scheint auch, dass Amazon Daten von Nokia verwendet, wie vor Kurzem die Nachrichtenagentur Reuters berichtet hatte. (tt.com)