Kopfgeld von 25 Millionen Dollar auf Assad ausgesetzt
Für die Auslieferung des syrischen Staatschefs, „tot oder lebendig“, haben syrische Geschäftsleute, die namentlich nicht genannt werden wollen, eine ansehnliche Belohnung zusammengetragen.
Istanbul - Syrische Geschäftsleute haben laut einer Meldung der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar zur Ergreifung des syrischen Staatschefs Bashar al-Assad ausgesetzt. Das habe ein Offizier der Rebellentruppe „Freie Syrische Armee“ (FSA) in Kairo mitgeteilt, berichtete die halbamtliche türkische Agentur am späten Montagabend. FSA-Kommandant Ahmed Hicazi sagte demnach, die Geldgeber wollten aus Angst um ihr Leben nicht namentlich genannt werden. Die FSA war am Dienstag für eine Stellungnahme zu dem Bericht zunächst nicht zu erreichen.
Hicazi, ein Ex-Oberst der syrischen Armee, sagte Anadolu, Ziel des Kopfgeldes sei es, Mitglieder der syrischen Führung um Assad dazu zu bringen, etwas gegen den Präsidenten zu unternehmen. Derjenige, der Assad „tot oder lebendig“ der Opposition ausliefere, habe zwar mehr als 25 Millionen Dollar verdient, sagte Hicazi. Doch dies sei die Summe, die bisher zusammengetragen worden sei. Das Geld komme von syrischen Geschäftsleuten innerhalb und außerhalb Syriens, die regelmäßig die FSA unterstützten. Die Führung der FSA lenkt die Operationen der Rebellen in Syrien von der Türkei aus.
Am Dienstag traf der neue internationale Syrien-Gesandte Lakhdar Brahimi in der südtürkischen Grenzprovinz Hatay ein, wo er ein Lager für syrische Flüchtlinge besuchen wollte. Brahimi hatte in den vergangenen Tagen mit der syrischen Führung in Damaskus gesprochen und sich am Montag in Kairo mit Abgesandten einer Syrien-Kontaktgruppe getroffen, der Ägypten, Saudi-Arabien, der Iran und die Türkei angehören. Ein Mitglied seiner Delegation sagte vor der Abreise, Brahimi werde möglicherweise bald zu einem zweiten Gespräch mit Präsident Assad nach Syrien reisen.
Ohne Ergebnis endete ein Außenministertreffen zu Syrien in Kairo, an dem der Iran, Ägypten und die Türkei teilnahmen. Saudi-Arabien war dem Treffen ferngeblieben, zu dem Ägyptens Präsident Mohammed Mursi eingeladen hatte. Auch Brahimi sprach mit den Ministern. Als Journalisten den iranischen Außenminister Ali-Akbar Salehi nach dem Treffen auf die Aktivitäten der Revolutionsgarden in Syrien ansprachen, gab er eine ausweichende Antwort. Brahimi hatte den Posten des internationalen Syrien-Vermittlers vom ehemaligen UNO-Generalsekretär Kofi Annan übernommen, der nach dem Scheitern seiner Friedensmission zurückgetreten war. (APA/AFP/dpa)