Schulen setzen auf Sozialarbeit

Innsbruck will Bildungssystem bei den Pflichtschulen weiter-entwickeln. Im Herbst beginnen Schulsozialarbeiter an vier NMS.

Von Sabine Kuess

Innsbruck –Bildungsreferent Ernst Pechlaner präsentierte gestern bei einer Pressekonferenz konkrete Bildungsvorhaben der Stadt Innsbruck für die 34 städtischen Pflichtschulen. Noch im Herbst sollen vier Schulsozialarbeiter mit der Betreuung der Neuen Mittelschulen Hötting, Hötting-West, Olympisches Dorf und Reichenau beginnen.

„Diese Standorte sollen durchgängig besetzt werden. Wir haben an diesen Schulen relativ viele Schüler und die sozialen Brennpunkte sind dort eher größer“, begründet Pechlaner die Auswahl der Schulen. Die Probleme müssten nicht immer gewalttätiger Natur sein, es kann sich auch „um Spannungen zwischen Lehrkörper und Schüler sowie bei den Schülern untereinander“ handeln. Die vier Betreuer sollen aber auch für Eltern und erziehungsberechtigte Ansprechpartner sein sowie falls notwendig auch Aufgaben in der Krisenintervention übernehmen. Schulsozialarbeit gibt es bereits in Imst und auch in der Marktgemeinde Jenbach. „In Innsbruck hat es lange gedauert, aber jetzt beginnt es“, sagt Pechlaner. Zuerst komme es nun zur Ausschreibung der vier Stellen, aber die Sozialarbeiter sollen laut Pechlaner noch Ende Oktober ihre Arbeit aufnehmen.

Ein weiteres Vorhaben ist in der Neuen Mittelschule Hötting-West in Ausarbeitung. „Die Schülerzahlen sind dort zurückgegangen, wir brauchten ein neues pädagogisches Konzept“, betont der Bildungsreferent. Nächstes Jahr soll dort im Rahmen eines Sportschwerpunktes eine „Football-Akademie“ starten. Der Sport sei reizvoll und spreche junge Leute an, erklärt Pechlaner.

In einem dritten Projekt soll die Bewegung der Schülerinnen und Schüler mehr gefördert werden. Die bereits bestehende Initiative „Spiel, Spaß & Sport – Volksschulen in Bewegung“ wolle man in den städtischen Pflichtschulen „ausdehnen“. Dafür sei eine Kooperation mit der Universität Innsbruck im Gespräch. Das schulische Ganztagesangebot soll außerdem in Innsbruck weiter ausgebaut werden. „Wir müssen einen Etappenplan erstellen, um unsere Schulen ganz- tagesfähig zu gestalten. Dafür werden wir eine Million Euro sicherstellen“, verspricht Pechlaner für Innsbruck.