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Voestalpine-Rotlicht-Affäre weitet sich aus

Der börsenotierte Stahl- und Technologiekonzern voestalpine hat nun weitere Besuche seiner Mitarbeiter in Bordellen festgestellt. Bei einer internen Untersuchung seien weitere 58 dem Rotlichtmilieu zuzuordnende Spesenabrechnungen gefunden worden, berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf einen Konzernsprecher.

In Summe handle es sich um einen Betrag von rund 68.000 Euro, der von einem ehemaligen Geschäftsführer der deutschen Tochter Voestalpine Kloeckner Bahntechnik (VAKB) sowie von vier weiteren Beschäftigten über die Firma eingereicht wurde. Die Rechnungen stammten unter anderem von dem Berliner Nobelbordell „Bel Ami“. Erst vergangene Woche hatte das „Handelsblatt“ von 35 Nachtklub-Besuchen in der Zeit vom April 2005 bis Mai 2009 mit Ausgaben über 71.276,24 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer berichtet.

Der voestalpine-Sprecher bekräftigte, dass die Abrechnungen gegen die Firmenrichtlinien verstießen. Der Konzern prüfe nun, ob das Geld von den Mitarbeitern zurückgefordert werden könne. Von den fünf betroffenen Mitarbeitern hätten vier das Unternehmen bereits verlassen, so der Sprecher. Der Konzern hatte die Untersuchung eingeleitet, nachdem das „Handelsblatt“ vor wenigen Tagen über Rotlichtabrechnungen des ehemaligen VAKB-Geschäftsführers berichtet hatte.

Die voestalpine betont, dass man den Vorwürfen nachgehe und keine Verfehlungen dulde. Bei diesen nächtlichen Ausflügen sollen nach Angaben eines Teilnehmers auch Mitarbeiter des Konkurrenten Thyssen-Krupp, der Deutschen Bahn sowie Kunden dabei gewesen sein. Im Umfeld der Nachtclub-Besuche seien auch Preise und Mengen für den Verkauf von Schienen abgesprochen worden.