20 Jahre Hyundai: Vom Exoten zum Herausforderer
Der Start mit der Korea-Marke war 1992 für den Importeur Denzel ein Wagnis. Zum Schrecken des Mitbewerbs etablierte sie sich.
Von Peter Urbanek
Wien –Hyundai gilt heute in der Autowelt als einer der großen Anbieter, gemeinsam mit der Schwestermarke Kia. Für einen Hersteller, der erst 1967 beschlossen hat, Fahrzeuge zu produzieren, eine fast unglaubliche Entwicklung. Aus der Montage von Ford-Cortina-Limousinen wurde ein Konzern mit über 100.000 Mitarbeitern, der heute über sieben Produktionsstätten weltweit verfügt. 2012 sollen sieben Millionen neue Fahrzeuge das Hyundai-Markenzeichen tragen. Für Koreaner müssen gesetzte Ziele immer erreicht werden.
Blenden wir kurz auf 1992 zurück. Mit vier Hyundai-Modellen wagte Denzel den Sprung auf den heimischen Markt. Sie trugen putzige Namen wie Pony, Stellar oder Sonata, das Kaufargument lautete nur „preisgünstig“. Zu dieser Zeit wurde der Ferne Osten am Sektor Mobilität eindeutig von den Japanern dominiert, der Name Korea fiel nur im Zusammenhang mit der Erinnerung an den blutigen Krieg von 1950 bis 1953. Unglaublich, wie sich in der für die Weltgeschichte kurzen Periode das Blatt gewendet hat. Hyundai verabschiedete nach kurzer Zeit die Beteiligung von Mercedes-Benz, zielsicher wurde durch Gründung einer Niederlassung in Deutschland der wichtige Markt Mitteleuropa angesteuert. Die Fabrikationsstätte in Tschechien ist kein Endpunkt, aber ein Meilenstein im europäischen Engagement. Das beste Testimonial lieferte aber der Vorstand von Volkswagen auf der IAA in Frankfurt 2012. Man strich über das Blech der dort ausgestellten Hyundai-Fahrzeuge, unüberhörbar war der Tenor: „Da scheppert nichts!“
Für das Haus Denzel wurde die vom Mitbewerb unterschätzte Gründung zur großen Erfolgsgeschichte. Die rasante Entwicklung der Produktionspalette auf hohem Niveau ermöglichte den erfolgreichen Auftritt in allen wichtigen heimischen Marktsegmenten. 2005 gab es bereits drei SUV-Varianten, 2009 wurde ein Marktanteil von sechs Prozent gemeldet, in 18 Jahren liefen über 100.000 Fahrzeuge zu den Kunden. Der Weg nach oben scheint weiterzugehen, im wichtigen Segment der Kompaktwagen positionierte sich der Hyundai i30 als erster Herausforderer des VW Golf. Hyundai und der österreichische Fußball sind seit 2001 Partner, der neue 600-m²-Flagship-Store in Wien demonstriert den Erfolg.
20 Jahre Hyundai in Österreich, da ist ein Déjà-vu-Erlebnis notwendig. Vier neue Modelle weisen den Weg in das 21. Jahr. Das Genesis Coupé bekam ein Facelift, neue Linien, zwei druckvolle Motoren zur Auswahl. Gemeinsam mit dem Sportwagen Veloster, der nun einen 1,6-Liter-186-PS-Turbomotor vorweist, werden diese flotten Brüder ab dem Frühjahr zur Verfügung stehen. Aktuell im Verkauf warten auf Kunden der komplett neu gestaltete Crossover-SUV Santa Fe mit mehr Stil, Komfort und Qualität (ab 33.990 Euro) sowie als wichtige Ergänzung der Hyundai-i30-Linie die schickte Kombivariante ab 16.990 Euro.