Klinik: Streit um Millionen beendet
Bereits heute könnten die Wei-chen für eine gemeinsame Be-triebsstruktur von Land und Me-dizin-Uni an Klinik gestellt werden.
Von Peter Nindler
Innsbruck –Jahrelang wurde über die Finanzierung des Landeskrankenhauses Innsbruck gestritten, denn das Krankenhaus ist auch Universitätsklinik. Medizinische Universität bzw. Bund und Land führen das Spital. Die Abgeltung der medizinischen Infrastruktur für Lehre und Forschung war ein steter Konfliktherd, schließlich geht es jährlich um 60 Millionen Euro, die das Land für die Krankenhausfinanzierung beansprucht.
Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und LH Günther Platter haben sich im Juni über die Finanzierung von 2007 bis 2012 geeinigt, das Land erhält rund 380 Mio. Euro. Ab 2013 wurde eine Akontierung von 60 Millionen Euro vereinbart. Gestern stimmte auch der Universitätsrat der Medizinischen Universität dem politischen Kompromiss zu. „Wir erwarten uns allerdings, dass ab 2013 die Mehrleistungen der Bundesärzte für die Patientenversorgung abgegolten werden und der Zusammenarbeitsvertrag zwischen Landeskrankenanstaltengesellschaft Tilak und Med-Uni rasch abgeschlossen wird“, sagt die Vorsitzende des Unirats der Med-Uni, Gabriele Fischer, gestern zur Tiroler Tageszeitung.
Bereits heute kommt es zu einem Klinikgipfel im Landhaus: Fischer will mit LH Günther Platter die Eckpfeiler des Zusammenarbeitsvertrags verhandeln. Die Mehrdienstleistungen für die Patientenversorgung werden von der Medizin-Uni mit sieben bis acht Millionen beziffert, letztlich geht es um eine gemeinsame Betriebsführung der Klinik von Tilak und Medizin-Uni.
Der Zusammenarbeitsvertrag soll auch das Budget der Medizinischen Universität entlasten, im Februar konnte erst durch einen Kraftakt ein drohendes Bilanzminus von rund fünf Millionen Euro verhindert werden. Die Abgeltung der Mehrdienstleistungen könnte zu einer deutlichen Entspannung führen. Der Unirat erwartet sich, dass noch im heurigen Jahr der Zusammenarbeitsvertrag abgeschlossen wird.