Drogenkartell hinter Massen-Gefängnisausbruch vermutet
Die geflohenen Insassen sollen Kontakte zu Los Zetas gehabt haben.
Piedras Negras - Das für seine Brutalität bekannte Drogenkartell Los Zetas könnte nach Auffassung der mexikanischen Behörden hinter dem Massenausbruch aus einem Gefängnis im Norden des Landes stehen. Die geflohenen Insassen hätten Kontakte zu dem Kartell gehabt, sagte der Vertreter der Sicherheitskräfte im nördlichen Bundesstaat Coahuila, Jorge Luis Moran, am Dienstag (Ortszeit) einem örtlichen Radiosender.
Auch die Tatsache, dass Polizisten mit hochkalibrigen Waffen und Granaten angegriffen worden seien, als sie nach der Flucht auf dem Weg zu dem Gefängnis waren, deute auf Los Zetas hin. Nach Angaben von Moran waren am Montag 131 Insassen aus dem Gefängnis Piedras Negras nahe der Stadt Acuna geflohen und nicht 132, wie zunächst angegeben. Die Häftlinge waren durch einen sieben Meter hohen Tunnel entkommen. Viele von ihnen saßen wegen Drogenhandels oder Entführungen im Gefängnis. 5000 Sicherheitskräfte waren im Einsatz, um die Geflohenen zu suchen.
In den vergangenen zwei Jahren gab es mehrere Massenausbrüche aus Gefängnissen in Mexiko, wo die Behörden seit Jahren vergeblich gegen Drogenkriminalität, Bandenkriege und brutale Morde vorgehen. Im Februar flohen 30 Mitglieder des Kartells Los Zetas während Gefängnisunruhen im nördlichen Nuevo Leon, bei denen 44 inhaftierte Mitglieder des verfeindeten Golfkartells ums Leben kamen. Anschließend gaben Gefängniswärter zu, beim Ausbruch geholfen zu haben. Die Behörden in Coahuila gingen davon aus, dass es auch beim jüngsten Ausbruch Komplizen unter den Wachleuten gab. (APA/AFP)