Gesellschaft

Bei Feuer in mexikanischer Gasverteilanlage mindestens 26 Tote

Die Ursache des Unglücks war zunächst unklar, wie der staatliche Energiekonzern Pemex weiter mitteilte. Bei dem Brand handelte es sich um das dritte Unglück bei Pemex seit gut einem Monat.

Reynosa – Bei einem Brand in einer mexikanischen Gasverteilanlage nahe der Grenze zu den USA sind am Dienstag mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen. Die Ursache des Unglücks war zunächst unklar, wie der staatliche Energiekonzern Pemex weiter mitteilte. Für das Unternehmen war es das dritte Unglück innerhalb weniger Wochen.

Auf Fernsehbildern waren hohe Flammen und dicke Rauchwolken über der Anlage nahe der Grenzstadt Reynosa im nordöstlichen Bundesstaat Tamaulipas zu sehen. Nach etwa zwei Stunden konnte das Feuer gelöscht werden. Zunächst hatte Pemex von mindestens zehn Toten gesprochen.

Nach Unternehmensangaben befanden sich unter den Toten vier unmittelbare Pemex-Mitarbeiter und 22 Angestellte von Partnerfirmen. Ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes sagte, etwa 40 Verletzte seien in Krankenhäuser gebracht worden. Viele von ihnen erlitten demnach Verbrennungen ersten und zweiten Grades.

Pemex erklärte, die Ursache des Unglücks werde untersucht. Ein Mitarbeiter der Anlage gab an, möglicherweise sei das Feuer ausgebrochen, als ein Tanklastzug einen Vorratstank befüllt habe. An einem defekten Sicherheitsventil könnten dabei Funken entstanden sein, die den Brand ausgelöst haben könnten.

Durch das Feuer wurden laut Pemex eine Pipeline und mehrere Sicherheitsventile beschädigt. Die Schäden würden von Experten untersucht. In der betroffenen Anlage kommt Gas aus dem Burgos-Becken an und wird an andere Pemex-Standorte verteilt.

Bei dem Brand handelte es sich um das dritte Unglück bei Pemex seit gut einem Monat. Am 13. August hatte sich ebenfalls in Tamaulipas eine Explosion in einer Raffinerie ereignet. Am selben Tag geriet zudem eine Pipeline im Bundesstaat Hidalgo im Landesinnern in Brand. Verletzt wurde bei beiden Vorfällen niemand.

Ein größeres Unglück hatte sich im Dezember 2010 ereignet, als bei der Explosion einer von Dieben angezapften Ölpipeline in der zentralen Stadt San Martín Texmelucan 29 Menschen starben und mehr als 50 weitere verletzt wurden.

Im Oktober 2007 waren 21 Pemex-Mitarbeiter ums Leben gekommen, als auf einer Bohrinsel im Golf von Mexiko ein Leck auftrat. Die meisten von ihnen ertranken, als sie panisch versuchten, sich ins Meer zu retten.

Pemex generiert etwa 40 Prozent der mexikanischen Staatseinnahmen. Das Unternehmen war einmal der viertgrößte Ölkonzern der Welt. Im Laufe der vergangenen 15 Jahre fiel es jedoch auf Platz elf zurück. (APA/AFP)