Architektur

Neuer Geist und alte Prioritäten

Die erste Ausgabe der Wiener Kunstmesse Viennafair unter neuer, austro-russischer Leitung wurde gestern eröffnet.

Wien –Insgesamt 122 Galerien aus 26 Ländern hoffen bei der diesjährigen Viennafair, Wiens Messe für zeitgenössische Kunst, auf gute Geschäfte. An den Rahmenbedingungen ist manches neu: Viel gemunkelt wurde im Vorfeld unter anderem über jene Million Euro, mit der der neu gegründete Kunstfonds „Art Vectors Investment Partnership“ auf der Messe auf Einkaufstour gehen soll. Gegründet hat ihn der russische Investor Sergey Skaterschikov, Hauptgesellschafter der „VF Betreibergesellschaft mbh“, die im Jänner als neuer Veranstalter der Kunstmesse vorgestellt wurde. Erneuert wurde kurz darauf mit Christina Steinbrecher und Vita Zaman auch das künstlerische Leitungsteam der Viennafair, insgesamt hat also ein „neuer Geist“ Einzug gehalten, wie es Franz Wojda, Vertreter der Wiener Kunstsammler, bei der Präsentation der achten Ausgabe der Wiener Kunstmesse formulierte.

Die Messe geht vom heutigen 20. bis zum 23. September über die Bühne, unter den 122 teilnehmenden Galerien sind 41 aus Österreich und 47 aus den Schwerpunktländern in Mittel- und Osteuropa. In dieser Hinsicht setzt das neue künstlerische Leitungsduo auf Kontinuität. Es habe nach Präsentation des neuen Führungsteams im April „viel Skepsis“ gegeben, so Skaterschikov beim Pressegespräch der Viennafair, aber angesichts des Endergebnisses zeigte er sich „beeindruckt“: „Wir hatten die Vision, Wien auf der Karte des internationalen Kunstmarkts zu positionieren.“ Das sei teilweise bereits gelungen, „die Viennafair ist reich an Inhalt und intellektuell herausfordernd“.

Neben dem geografischen Fokus auf Mittel- und Osteuropa wolle man „den lokalen Kontext stärker betonen“, wie Zaman erläuterte. Passieren wird dies etwa durch eine siebenteilige Begleitschiene.

Der Schnittstelle zwischen Kunst und Wirtschaft ist die gestern gestartete, zweitägige Konferenz „International Art Industry Forum“ gewidmet. Neue Ideen und die rapide Entwicklung des Kunstmarkts stehen hierbei im Fokus, wie Kunst- und Medienexperte Andras Szanto erläuterte. „In den vergangenen zehn Jahren hat sich mehr getan als in den 100 Jahren davor.“ (APA, jel)