Bühne

Drei Varianten des Metamorphen

Sabine Groschup teilt sich das artdepot und die Galerie Nothburga mit zwei Kolleginnen.

Innsbruck –Dem Gesicht von Sabine Groschup begegnet man an beiden Ausstellungsorten. In der Galerie Nothburga u. a. in der Form eines gut eineinhalbminütigen Films, den die in Wien lebende Tiroler Künstlerin aus 90 von sich gemachten Standbildern montiert hat. Das Gesicht ist dasselbe, was wechselt, sind die Frisuren, die Farben des Lippenstifts, die Kleider, die Jahreszeiten, die Hintergründe. Und die Zeit rennt.

Ihre oft aus ungewöhnlichen Perspektiven fotografierten, bisweilen in Spiegelungen verschwimmenden Porträts sind auch die Basis von Bildern, die Groschup ins artdepot gehängt hat. In sie hat die Künstlerin mit gelben, weißen und schwarzen Fäden schemenhaft abstrahierte Figuren bzw. ein von ihr geschriebenes Gedicht gestickt. Da wie dort geht es letztlich um die Auseinandersetzung mit dem Tod, um die Präsenz von leiblich absenten, aber im Herzen weiterlebenden Menschen. Im artdepot zeigt außerdem Martina Tscherni in naturwissenschaftlicher Akribie daherkommende, maßstäblich aufgeblähte Zeichnungen fossiler Urformen. In der Nothburga ist dagegen Elisabeth Melkonyan die Partnerin Groschups, um in ihren Bildern und Objekten direkt auf diese Bezug zu nehmen, als Mensch wie als Künstlerin. (schlo)