Die neuen Mohammed-Karikaturen: jenseits der Geschmacklosigkeit
Derb, respektlos und über die Maßen provokant: Die Karikaturen in einem „Satire“-Magazin sind plump und wenig geistreich.
Paris – Der Prophet nackt, als Jude oder Unruhestifter: Die neuen Mohammed-Karikaturen in dem französischen Satiremagazin „Charlie Hebdo“ gehen mindestens an die Grenze der Geschmacklosigkeit und bergen reichlich Provokationspotenzial.
In einer der Zeichnungen ist der Hauptdarsteller des umstrittenen Mohammed-Videos aus den USA mit einem Schweinekopf in der Hand zu sehen. Er fragt den Filmemacher, ob er sich sicher sei, dass der Prophet mit so etwas Sex gehabt habe. Das Schwein gilt in der islamischen Welt als unrein. Eine andere Karikatur trägt die Überschrift „Mohammed: Ein Stern ist geboren.“ Sie zeigt den Propheten nackt in Gebetshaltung mit hoch aufgerecktem Hintern. Darüber hat der Zeichner einen großen gelben Stern gesetzt.
In der Karikatur auf der Titelseite schiebt ein orthodoxer Jude einen bärtigen Muslim im Rollstuhl vor sich her. „Ziemlich beste Freunde 2“ (frz.: „Intouchables 2“) ist sie in Anspielung auf den gleichnamigen Kinofilm überschrieben.
„Da gibt es gar nichts zu spotten“
In dem Streifen geht es um die Freundschaft zwischen einem reichen Franzosen im Rollstuhl und seinem schwarzen Chauffeur. In einer Sprechblase steht: „Da gibt es gar nichts zu spotten.“
Im Blatt finden sich zahlreiche weitere Karikaturen, in denen die Zeichner die Aufregung über das islamfeindliche Mohammed-Video aus den USA in teils derber Art auf die Schippe nehmen.
„Mohammed bringt die Jugendarbeitslosigkeit zum Sinken“ steht über einer Zeichnung, die brandstiftende Islamisten als „Filmkritiker“ zeigt. Über dem Bild eines wirr wirkenden Islamisten mit Pistole heißt es: „Ein Film über den Islam bringt Fundamentalisten in Rage.“ Der Islamist selbst sagt: „Zeigt uns einen intelligenten Film, und wir werden den Dritten Weltkrieg auslösen.“ (APA)