Standort Tirol

„Frauenrolle in Tirol festgefahren“

Frauenministerin fordert von Tiroler Unternehmen, Frauen stärker zu fördern.

Innsbruck –Ein Ost-West-Gefälle ortet Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S) beim Rollenbild der Frau. „Die traditionellen Rollenbilder sind in Tirol besonders festgefahren“, kritisierte Heinisch-Hosek gestern anlässlich des Wirtschaftsdialogs im Innsbrucker Congress vor rund 750 Zuhörern. Lediglich 1,3 Prozent der Männer würden eine Karenz in Anspruch nehmen, damit sei Tirol Österreich-Schlusslicht. Hingegen würden 47,7 % der beschäftigten Frauen in Tirol Teilzeit arbeiten, dies sei die höchste Teilzeitquote im Bundesländervergleich. Ein Problem seien dabei auch die Öffnungszeiten von Kindergärten, zumal in Tirol Kindergärten im Schnitt 44 Tage im Jahr geschlossen sind.

Die Unternehmen forderte Heinisch-Hosek auf, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, Frauen stärker zu fördern, und verweist auf eine Studie, wonach der Umsatz der von Frauen geführten Unternehmen höher sei. „Man sollte Gender nicht belächeln, sondern ernst nehmen“, so Heinisch-Hosek: „Frauen werden oft schlechter behandelt für das, wofür sie ausgebildet sind.“ Mit einer gesetzlich verpflichteten Frauenquote sei sie gescheitert, es gäbe aber „viele Möglichkeiten, Frauen in Unternehmen zu fördern“.

Die EU will eine Frauenquote in den Chefetagen der börsenotierten Unternehmen durchsetzen, wonach bis 2020 40 % der Aufsichtsräte weiblich besetzt sein sollen. (mas)