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Über 12.000 Tiroler mit Handy am Steuer erwischt

Innsbruck – Egal ob auf der Autobahn bei 130 km/h oder im dichtesten Stadtverkehr: Immer öfter und scheinbar bedenkenlos greifen die Tiroler...

Innsbruck –Egal ob auf der Autobahn bei 130 km/h oder im dichtesten Stadtverkehr: Immer öfter und scheinbar bedenkenlos greifen die Tiroler im Auto zum Handy. Dass dieser Eindruck 13 Jahre nach dem Verbot des Telefonierens ohne Freisprecheinrichtung am Steuer nicht täuscht, belegen auch die Zahlen. Hat die Tiroler Polizei laut Auskunft des Innenministeriums vor fünf Jahren 5324 Lenker mit dem verbotenen Handy am Ohr erwischt, waren es im Vorjahr mehr als doppelt so viele, nämlich 12.029. Österreichweit stieg die Zahl von rund 81.000 im Jahr 2006 auf knapp 150.000 im Vorjahr.

Auch wenn die Polizei den Anstieg an ertappten Handysündern auf stärkere Kontrollen zurückführt, legen die Zahlen einen Schluss nahe: Der Verzicht aufs Handy im Auto hat sich bei Weitem noch nicht durchgesetzt, obwohl die davon ausgehende Gefahr nicht zu unterschätzen sei, wie Christian Gratzer vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) betont: Wer im Auto telefoniere, habe eine Reaktionsfähigkeit vergleichbar mit 0,8 Promille Alkohol. Deshalb appelliert Gratzer auch an die Autofahrer: „Es wäre wünschenswert, dass die Leute wie im Kino oder Theater auch im Auto aufs Handy verzichten.“

Weil das Verbot mit Kontrollen und Strafen (50 Euro) allein aber offenbar nicht durchsetzbar sei, fordert der VCÖ auch eine breite Kampagne zur Bewusstseinsbildung, ähnlich wie beim Thema Alkohol, ein. Aus dem Verkehrsministerium heißt es dazu, dass die Planung für nächstes Jahr noch nicht abgeschlossen sei. Gesetzliche Änderungen, z. B. höhere Strafen, seien derzeit jedoch kein Thema. (cm)