Söll

Reifenspur führte zu Todeslenker

Der Tod eines jungen Tschechen nach einem Fest in Söll ist geklärt: Der 25-Jährige wurde von einem Unterländer überfahren.

Von Thomas Hörmann

Söll –24 Jahre, Lkw-Fahrer aus dem Bezirk Kufstein: So lautet der Steckbrief jenes Todeslenkers, der in der Nacht zum Sonntag einen 25-jährigen Tschechen nach einem Zeltfest in Söll überfahren haben soll. Und zwar angeblich unabsichtlich – „der Verdächtige sagt, dass er den Unfall nicht bemerkt hat“, fasst Walter Pupp, Chef des Landeskriminalamtes, das Ergebnis der Einvernahme zusammen.

Es war am Sonntag gegen sechs Uhr, als ein Traktorlenker bei den Aufräumarbeiten nach dem Söller Oktoberfest am Parkplatz in der Nähe des Festzelts eine schreckliche Entdeckung machte. Der Lenker fand einen regungslosen Mann mit offenkundig schweren Verletzungen.

Für das Opfer kam jede Hilfe zu spät, der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen.

Wie die Polizei rasch herausfand, handelte es sich beim Toten um einen 25-jährigen Koch aus Tschechien, der bereits seit einigen Jahren im Unterland lebte und arbeitete.

Die Obduktion der Leiche an der Innsbrucker Gerichtsmedizin ergab am Montag, dass der Mann überfahren worden war. Von wem, blieb zunächst offen.

„Wir haben festgestellt, dass die Spuren am Brustkorb von eher grobstolligen Reifen stammen“, sagt Pupp. Genau genommen von Lkw-Reifen, die auch am Schotterparkplatz Abdrücke hinterlassen haben. „Der Vergleich ergab, dass die Spuren zusammenpassen.“

Mit Hilfe von Zeugen erfuhren die Beamten der Polizeiinspektion Söll und des Landeskriminalamtes, wessen Lkw am Parkplatz stand und die Spuren hinterließ. „Der Lkw-Fahrer hat am Fest gearbeitet. Gegen fünf Uhr verließ er das Fest, reversierte mit dem Lkw und verließ den Parkplatz“, so Pupp weiter. Der betrunkene Tscheche lag vermutlich am Boden, als er vom Lkw überrollt wurde.