Landespolitik

Ärzte bringen Petition gegen Lärm ein

Ein Drittel der Tiroler fühlt sich lärmbelästigt. Tendenz steigend. Innsbrucker Ärzte wollen nun, dass die Politik tätig wird.

Von Anita Heubacher

Innsbruck –Mit einer Petition wollen sich der Innsbrucker Internist Maximilian Ledochowski und seine Mitstreiter Gehör bei der Landespolitik verschaffen. Die Ärzte kämpfen gegen Lärmbelästigung und warnen vor den negativen Auswirkungen, die Lärm verursachen kann. Lärm führe zu Bluthochdruck und Lernschwächen bei Kindern. Bei Erwachsenen nehme die Leistungsfähigkeit ab, das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko steige, alte Menschen würden schneller pflegebedürftig. Laut einer Umfrage fühlt sich ein Drittel der Tiroler lärmgeplagt.

Die Reduktion von Lärm haben sich Bund, Land und die EU auf die Fahnen geheftet. Sie ist beispielsweise in der österreichischen Nachhaltigkeitsstrategie als Ziel und gesetzlich verankert. Die Umgebungslärmrichtlinie der EU ist bereits 2002 in Kraft getreten.

„Bis heute haben die Maßnahmen auf Bundes- und Landesebene den Lärm nicht im gewünschten Ausmaß reduziert“, kritisiert Ledochowski. Er pocht nun darauf, dass die Landespolitik die EU-Richtlinie umsetzen und fehlende Lärmschutzverordnungen erstellen solle. Außerdem, fordert Ledochowski, müsse eine ständige Kommission eingerichtet werden. „Die lärmgeplagte Bevölkerung braucht eine Anlaufstelle.“ Die Kommission solle sich aus Vertretern aller Parteien sowie Ärzten und Juristen zusammensetzen.

Ob die Petition Gehör findet, ist noch offen. Landtagspräsident Herwig van Staa muss nun die Landtagsklubs davon in Kenntnis setzen. Das wird am 3. Oktober in der nächsten Sitzung des Tiroler Landtages passieren. Ob die Petition im Landtag inhaltlich behandelt wird, hängt davon ab, ob sie bei den Abgeordneten auf taube Ohren stößt oder nicht.