Verliebte lösten Rauferei aus

Nach Familien-Streiterei: Vorwürfe wegen Zwangsheirat

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Der Vater wollte das 13-jährige Mädchen aus Innsbruck angeblich um 20.000 Euro verkaufen. Der Mann streitet alles ab.

Braunau/Innsbruck - Die Androhung einer Zwangsheirat soll am Montag eine Rauferei zweier Familien in Uttendorf (Bezirk Braunau) um eine 13-jährige Innsbruckerin ausgelöst haben, die zu ihrem Facebook-Freund nach in Oberösterreich ausgerissen war: Der Vater soll vorgehabt haben, das Mädchen um 20.000 Euro an einen künftigen Ehemann zu verkaufen, berichteten mehrere Medien am Donnerstag. Der Beschuldigte habe die Vorwürfe abgestritten, hieß es auf APA-Anfrage von der Polizei-Pressestelle. „So etwas stand im Raum, aber es ist eine verstrickte Geschichte.“

Die beiden aus Serbien stammenden Familien hätten sich gekannt, die Oberösterreicher seien kurz vor dem Eklat in Innsbruck zu Besuch gewesen, so die Polizei. Das Mädchen hatte sich am Montag ohne Erlaubnis seiner Eltern in den Zug gesetzt und war zu dem 15-Jährigen, mit dem es im Facebook befreundet war, gereist. Dessen Eltern verständigten die Familie der 13-Jährigen, dass sie bei ihnen sei. Als die Innsbrucker in Oberösterreich eintrafen, kam es zu einer Rauferei, bei der drei Männer und zwei Frauen leicht verletzt wurden.

Das Mädchen „hat geschrieben, dass ihr Vater sie an einen künftigen Ehemann verkaufen möchte. Um 20.000 Euro. Sie wusste nicht mehr weiter. Ich habe ihr angeboten, zu mir zu kommen“, zitierte „Heute“ den Burschen. Um denselben Preis hätte er die Jugendliche auch ihm angeboten, sagte der Vater des Burschen laut „Kurier“.

Die Tiroler Familie habe sofort zu attackieren begonnen, kaum sei sie aus dem Auto gestiegen. Ihre Mutter habe das Mädchen mit der Faust geschlagen und gegen ein Garagentor gedrückt, sagte er den „Oberösterreichischen Nachrichten“. Die Innsbrucker würden alles bestreiten. Laut „Österreich“ gingen bereits Anzeigen an die Staatsanwaltschaft. Man habe noch nichts hereinbekommen, hieß es dort am Donnerstag. (APA)