Wirtschaftspolitik

Gold auf Preishoch, AK warnt vor Schmuck-Keilern

Die jüngsten Geldspritzen der Notenbanken haben den Goldpreis wieder kräftig angeheizt. Auch windige Goldkäufer nutzen die Gunst der Stunde.

Innsbruck –Die weit geöffneten Geldhähne der Notenbanken in den USA, Europa und Japan haben jüngst den Goldpreis kräftig angeheizt. Vorgestern kletterte Gold mit knapp 1779 US-Dollar auf ein Sechs-Monats-Hoch. Mit umgerechnet 1369 Euro schnupperte das Edelmetall am Rekord von 1381 Euro. Erich Hofmann von der Kaiser-Max-Münzhandlung in Innsbruck ortet heuer noch etwas Spielraum nach oben. „Solange die Wirtschaftslage dermaßen mau ist, dürfte der Goldpreis meiner Ansicht nach heuer noch leicht steigen und sich bei etwa 1800 Dollar einpendeln. Es dürfte allerdings keine abrupten Anstiege mehr geben“, glaubt Hofmann. Die 2000-Dollar-Marke sei heuer wahrscheinlich nicht drin.

Gold nimmt nicht nur in den Augen der Anleger eine besondere Stellung ein, so Hofmann. „Gold ist in der Hand weniger Monopolisten, etwa Bergwerksgesellschaften. Die haben den Markt in der Hand und bestimmen den Preis“, so Hofmann. Für die sei es ein gutes Geschäft. „Die Förderkosten liegen im Schnitt bei 650 Dollar die Unze. Am Markt kostet Gold das Dreifache davon, die Gewinnspanne liegt damit bei 200 Prozent.“

Durch den seit Jahren steigenden Goldpreis sei viel Gold armer Leute auf den Markt gekommen: etwa in Form von Ringen oder Ketten. „Die breite Masse hat verkauft und das wandert in die Kanäle der Reichen“, so Hofmann.

Die Arbeiterkammer Tirol rät indes zur Vorsicht bei dubiosen Angeboten zum Ankauf von Gold, Schmuck oder anderen Wertsachen. „Mittels Postwurfsendungen bieten derzeit wieder diverse Firmen an, Gold, Schmuck und Wertsachen aller Art bei Veranstaltungen, die meist in Hotels stattfinden, anzukaufen. Versprochen wird häufig eine kostenlose, seriöse und kompetente Beratung samt prompter und unkomplizierter Auszahlung zu Höchstpreisen“, warnt die AK. Besonders bei „fliegenden Händlern“ sei Vorsicht geboten. „Oft ist nicht einmal der Name des anbietenden Unternehmens aus der Postwurfsendung ersichtlich und man weiß gar nicht, mit wem man es eigentlich zu tun hat.“

Ganz allgemein rät die AK, nicht voreilig Schmuck und andere Wertsachen bei solchen Veranstaltungen zu verkaufen. Stattdessen sollten mehrere Angebote bei Juwelieren oder anderen Experten eingeholt werden. Firmen ohne festen Firmensitz und nur einer Telefonnummer sollten gemieden werden. (mas)