EU

Brüssel drängt Tschechien zu Alko-Exportstopp

Tschechien stoppte nach dem Tod von über 20 Menschen den Verkauf hochprozentiger Alkoholgetränke im ganzen Land.

Die EU-Kommission in Brüssel hat Tschechien nach dem Skandal um gepanschten Alkohol zu einem Exportstopp für alle Spirituosen mit einem Alkoholgehalt von mehr als 20 Volumenprozent aufgefordert. EU-Kommissionssprecher Vincent sagte am Donnerstag, die EU-Kommission erwarte, dass Tschechien jene Maßnahmen, die im eigenen Land im Gefolge des Skandals ergriffen wurden, auch an den Export anpasse.

Das bedeute, dass Getränke mit über 20 Prozent Alkoholgehalt auch für den Export verboten sein sollten, wenn sie in Tschechien nicht zugelassen seien. Tschechien stoppte nach dem Tod von über 20 Menschen den Verkauf hochprozentiger Alkoholgetränke im ganzen Land. Die Prager Regierung will das Verkaufsverbot für Spirituosen unter strengen Sicherheitsmaßnahmen wieder aufheben.

In EU-Kreisen hieß es, es habe sich in Tschechien um sehr billigen Alkohol gehandelt, der nicht als Handelsware vorgesehen sei. Tschechien habe bereits am Mittwoch die EU-Botschafter über den Vorfall informiert. Die Zusammenarbeit diesbezüglich funktioniere gut. In Österreich ist der tschechische Methanol-Alkohol bisher nicht aufgetaucht.

In Tschechien waren jüngst mehr als 20 Menschen an mit Methanol verunreinigtem Alkohol gestorben, Dutzende weitere kamen ins Krankenhaus. Vor einigen Tagen untersagte die Regierung daraufhin den Verkauf hochprozentigen Alkohols.