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Diözesanreform in Wien ist kein Einzelfall

Die angekündigte Strukturreform in der Erzdiözese Wien ist für die katholische Kirche „kein Einzelfall“. Es gebe es ähnliche Reformprozesse auch in anderen Diözesen in Europa, betonte die Wiener Pastoralamtsleiterin Prüller-Jagenteufel am Donnerstag in der „Kathpress“. Kardinal Schönborn hat angekündigt, in den kommenden Jahren die derzeit 660 Pfarren zu größeren Einheiten zusammenzufassen.

Die Erzdiözese befinde sich damit in einem breiten Reformstrom, so Prüller-Jagenteufel. In einigen deutschen Diözesen würden ähnliche Prozesse bereits seit zehn bis 15 Jahren unternommen. Sie verwies als Beispiel auf die Erzdiözese Paderborn und ähnliche Reformmodelle in der Diözese Aachen.

Auch in Österreich seien diözesane Reformen nicht neu, verwies Prüller-Jagenteufel auf die Erfahrungen der Erzdiözese Salzburg und der Diözese Innsbruck mit Seelsorgeräumen. Die Pastoralamtsleiterin erinnerte zudem, dass auch in der Diözese Linz Laienmitarbeiter in der Leitung von Gemeinden bereits seit langem viel Verantwortung tragen.

Die Laieninitiative kritisiert die einhergehenden Pfarrzusammenlegungen als „Unsinn“. Die Kirche beweise damit, dass sie nicht fähig sei, Probleme wie Priestermangel und Katholikenschwund anders zu lösen, sagte der stellvertretende Obmann Pawlowsky am Donnerstag zur APA. Dass den Laien künftig mehr Aufgaben zukommen sollen, sei hingegen „richtig“.

Die Zusammenlegung ist laut Pawlowsky „eine Notmaßnahme, weil den Bischöfen nichts einfällt“. Selbst Ergebnisse des Zweiten Vatikanischen Konzils, das vor 50 Jahren einberufen wurde, ignoriere man beständig. Was der Laieninitiative wiederum gefällt ist, dass in den geplanten großen Pfarrgemeinden mehrere Geistliche in einer Gemeinschaft aktiv sein sollen.