Bezirkshauptmannschaft: Neue Farben, neue Rollen

Bezirkshauptfrau Olga Reisner setzt nicht nur auf ein verständliches Beschilderungssystem, sondern auch auf flexibles Personal.

Von Catharina Oblasser

Lienz –Orange und Grün als Leitfarben, eine neue große Amtstafel und jede einzelne Osttirolerin und jeder Osttiroler als winzige Silhouette auf den Glastüren am Eingang: Damit will die Bezirkshauptmannschaft (BH) Lienz einen weiteren großen Schritt in Richtung Bürgerservice machen. „Wir wollen allen Besuchern ein ‚Herzlich Willkommen‘ signalisieren“, erklärt Bezirkshauptfrau Olga Reisner. „Die Menschen sollen sich bei uns aufgenommen fühlen.“ Dazu trägt bei, dass ein Übersichtsplan im Foyer erklärt, welche Fachbereiche in welchem Stockwerk zu finden sind. Ebenfalls im Foyer befindet sich die neue, größere Amtstafel. Wer aus dem Lift tritt, sieht auf den ersten Blick eine riesige Zahl des Stockwerks, in dem er sich befindet. All das trägt dazu bei, dass Besucher sich schneller und leichter zurechtfinden. „Wir sind auch auf Rollstuhlfahrer, Seh- oder Hörbehinderte eingestellt“, schildert Reisner. Wer lieber persönliche Betreuung in Anspruch nimmt, kann sich jederzeit an die Mitarbeiter des BürgerInnenservice gleich beim Eingang wenden.

Den nach außen sichtbaren Neuerungen stehen ebenso viele interne Änderungen gegenüber. Die rund hundert Angestellten der BH, davon 58 Frauen, sollen öfter einmal über den fachlichen Tellerrand schauen, findet Reisner. Besonderen Wert legt die Chefin beim Personal auf Freundlichkeit, Bürgerservice, kommunikatives Geschick und Krisenfestigkeit. „In Zukunft werden unsere Mitarbeiter nach ihren Fähigkeiten und Talenten eingesetzt.“ Erstes Resultat des frischen Windes im Personalbereich: Bettina Heinricher (Reisner: „Ein kreativer, sozialkompetenter Mensch.“), bisher Leiterin der Verkehrsabteilung, und Umweltchef Philipp Pedevilla („Ein ausgezeichneter, geradliniger Fachjurist.“) haben mit 1. September Plätze getauscht. Neu ist auch, dass für das Vereinswesen künftig das BürgerInnenservice zuständig ist, ebenso wie für Niederlassungs- und Aufenthaltsgenehmigungen. Reisner selbst übernimmt zusätzlich zum Katastrophenmanagement auch Sicherheits- und Polizeiangelegenheiten. „Das sollte in einer Hand sein.“ Hilfreich im Katastrophenfall ist das frisch umgebaute Besprechungszimmer, das direkt an Reisners Büro anschließt. Mit Leinwand, flexibler Raumteilung, Notstrom und einzelnen Kojen dient es im Ernstfall als Einsatzzentrale.