Mit Blick auf die Tafel will Naud Haien Nahrung liefern

Die Haie tauchen bei zwei schweren Auswärtsgastspielen auf: heute in Wien, sonntags in Znojmo. Der Traum vom ersten Sieg ist stiller Begleiter.

Von Alex Gruber

Innsbruck –Die Bedeutung der 0:9-Niederlage beim ersten EBEL-Gastspiel in Salzburg haben die Innsbrucker Haie mit dem starken Auftritt bei der 2:3-Heimniederlage gegen den KAC nur zwei Tage später relativiert. Deswegen steht den HCI-Cracks heute auch nicht der Angstschweiß auf der Stirn, wenn sie in den Bus nach Wien steigen.

„Wir haben uns über die Niederlage gegen den KAC geärgert. Nach vier Runden haben wir gesehen, woran wir arbeiten müssen. Und wenn wir das besser machen, wird sich der erste Sieg einstellen“, hat bei Alex Höller der Gedanke daran seinen festen Platz: „Sonst müssten wir ja gar nicht spielen.“

Das Gastspiel bei den Vienna Capitals führt den Nationalliga-Topscorer der Haie heute (19.15 Uhr) an seine alte Wirkungsstätte zurück. In der alten Albert-Schultz-Halle hat der 27-Jährige 2008 seine letzten Schlittschuhschritte in der Erste Bank Eishockeyliga bestritten, ehe er mit den Haien das Erstliga-Comeback feiern durfte. „Die Halle ist neu, das Team ist bis auf zwei Spieler (Bjornlie und Philippe Lakos) neu. Besondere Gefühle habe ich keine“, nimmt Höller den Auftritt bei den Capitals gelassen in Angriff.

Apropos Angriff. Die Klatsche in Salzburg änderte nichts an der Philosophie, die Haie-Coach Danny Naud beim Aufsteiger aus Innsbruck vertritt: „Wenn wir zu passiv sind, werden wir nie etwas lernen.“ Das KAC-Match bestätigte dem Kanadier, „nicht so weit weg“ von der Konkurrenz zu sein: „Mich interessiert, wie wir uns entwickeln. Wenn die Leistung stimmt, kommt mit der Zeit auch das richtige Ergebnis“, sieht Naud jeden positiv getanen Arbeitsschritt auch als Investition für die Zukunft. Konkret gelte es die Strafzeiten – „mehr als die Hälfte der 21 haben wir wegen Haken und Halten kassiert“ – zu minimieren. Um diese Forderung zu untermauern, hat er sie auf der Kabinentafel platziert. Motto: Gesprochenes wird leichter vergessen, „Verbrieftes“ hält besser:

„Die Spieler sind wie kleine Kinder, man muss sich wiederholen“, lacht Naud mit schelmischem Blick zu Höller. Das beste Zeichen, weiterhin an die Grenzen gehen zu wollen, untermauerte ihm sein Team ohnehin mit gesenkten Häuptern nach der Niederlage gegen den KAC: „Ich hab schon anderes gesehen, aber in unserer Kabine ist die Enttäuschung nach einer Niederlage immer groß. Und das ist gut so.“