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Firmenpleiten legten bis September zu

Die von vielen Wirtschaftsforschern nach unten revidierten Konjunkturerwartungen bestätigen sich bereits in der jüngsten Insolvenzentwicklung. In den ersten drei Quartalen 2012 sind die Firmenpleiten in Österreich deutlich nach oben geschnellt.

Die Zahl der bei Gericht eingebrachten Insolvenzanträge sei gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 2,2 Prozent auf 4.690 gestiegen und die Zahl der tatsächlich eröffneten Verfahren kletterte um 8,7 Prozent auf 2.663 Fälle, geht aus der aktuellen Hochrechnung des Alpenländischen Kreditorenverbandes (AKV) hervor.

Die meisten Insolvenzen trafen heuer den Handel, der mit 916 Fällen die Baubranche überholte (754 Fälle). Dahinter folgte die Gastronomie mit 596 insolventen Betrieben. Den eklatantesten Anstieg bei den Pleiten verzeichneten Salzburg (plus 84 Prozent), das Burgenland (plus 35 Prozent) und die Steiermark (plus 16 Prozent).

Die Zahlungsunfähigkeit von Arbeitgebern gefährdete heuer bisher 11.472 Jobs - in der Vorjahresperiode mussten 10.622 Mitarbeiter um ihre Stellen fürchten. Pro Woche werden laut AKV 120 Betriebe und 208 Privatpersonen insolvent.

Die Zahl der Privatinsolvenzen blieb in den ersten neun Monaten mit 7.278 (Vorjahresperiode: 7.281) eröffneten Verfahren weitgehend stabil. Der Grund dafür liege aber nicht in der wirtschaftlichen Erholung der Bevölkerung, sondern in den erschöpften Kapazitäten der Schuldnerberatungen, Gerichte und Gläubigerschutzverbände, so der AKV. 826 Fälle wurden mangels Masse abgewiesen.