Standort Tirol

Axams hofft auf Schlick-Lizum

Grüne kritisieren Tabubruch, Bürgermeister forcieren Änderung des Ruhegebiets Kalkkögel.

Innsbruck –Nach der genehmigten Erschließung des Piz Val Gronda keimt auch in anderen Regionen Hoffnung für die Genehmigung von Skigebietserweiterungen auf. So im Stubaital und im westlichen Mittelgebirge von Innsbruck. Seit Jahren wird der Zusammenschluss der Schlick 2000 mit der Axamer Lizum gefordert, eine Bahn über die Kalkkögel soll die Skigebiete verbinden. Doch das Ruhegebiet Kalkkögel macht eine Realisierung derzeit unmöglich. Trotzdem wollen die Touristiker nicht aufgeben. Der Axamer BM Rudi Nagl bestätigt, „dass wir versuchen, eine Änderung des Ruhegebiets zu erreichen, damit der Zusammenschluss möglich wird. Doch derzeit sind wir noch nicht so weit.“

Dass nach der Genehmigung der Vesilbahn in Ischgl der Druck auf die Natur steigt, befürchten die Tiroler Grünen. Für sie ist es ein Tabubruch, „die Dosis macht das Gift“, sagt LA Gebi Mair (Grüne). Für ihn stellt sich jetzt die Frage, wie viel Ischgl Tirol noch vertrage. Die Grünen glauben, dass nun durch Genehmigungen mit Ersatzflächen eine neue Erschließungswelle bevorstehe. „Wir haben Lawinenwarnstufe 5“, betont Landessprecherin Ingrid Felipe. Einmal sei es genug. „Die Erschließung des Piz Val Gronda dient wahrscheinlich dazu, ins angrenzende Fimbatal zu gelangen.“ Die Grünen wollen jetzt prüfen, ob der positive Bescheid überhaupt im Einklang mit den Seilbahngrundsätzen steht.

Felipe und Mair fordern deshalb einen Erschließungsstopp in Tirol und die Stärkung des Landesumweltanwalts. „Seine Kompetenzen dürfen nicht beschnitten, sondern seine Stimme muss gestärkt werden.“ Dass der designierte Umweltlandesrat Thomas Pupp auch Ja zum Piz Val Gronda gesagt hätte, enttäuscht die Grünen. Sie haben ihn zu einem Hearing geladen, um danach zu entscheiden, ob sie ihn wählen oder nicht. „Mit dieser Position ist er für mich aber nicht wählbar“, betont Felipe. (pn)