Drei Arbeiter bei Unfall in Stickstoffwerk getötet
Dem vorläufigen Obduktionsergebnis zufolge erstickten die Männer im Alter von 43, 47 und 52 Jahren.
Magdeburg - Drei Arbeiter sind in einem Stickstoffwerk in Sachsen-Anhalt ums Leben gekommen. Dem vorläufigen Obduktionsergebnis zufolge erstickten die Männer im Alter von 43, 47 und 52 Jahren, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag in Dessau-Roßlau mitteilte. Unklar sei noch, ob die Männer bei dem Arbeitsunfall am Mittwoch wegen eines technischen Defekts oder aus menschlichem Versagen ums Leben kamen.
Die Arbeiter gehörten laut Polizei zu einer Instandhaltungsfirma. Sie waren mit Sandstrahlarbeiten für die Generalinspektion der SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH beauftragt worden. Dabei befanden sie sich in der Ammoniakanlage mit der sogenannten Hochfackel. Umgeben von Gerüsten und Planen sieht dieser 42 Meter hohe Teil der Anlage während der Reparaturarbeiten wie ein Schornstein aus. Ammoniak hat einen stechenden Geruch und ist als Gas giftig.
Die Polizei und die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau machten keine Angaben dazu, ob die Arbeiter Schutzkleidung sowie Atemschutz trugen als sie gefunden wurden. Das Unternehmen wollte sich zu den näheren Umständen des Unfalls nicht äußern. Die Polizei beschlagnahmte den Angaben zufolge alle Arbeitsgeräte. Kriminaltechniker suchten nach Spuren, Polizisten bewachten die gesperrte Anlage.
Die Stickstoffwerke Piesteritz mit rund 800 Beschäftigten sind nach eigenen Angaben der größte Ammoniak- und Harnstoffhersteller Deutschlands. Die Produkte werden etwa in der Düngemittelindustrie benötigt. In Chemieunternehmen werden bei einer Generalinspektion alle Anlagen und -teile auf ihre Funktion und Sicherheit überprüft, Teile ausgetauscht, repariert und gesäubert. (APA/dpa)