Weißes Haus

Angriff auf US-Konsulat in Benghazi war „Terrorattacke“

US-Außenministerin Hillary Clinton kündigte eine offizielle Untersuchung zu den Umständen des Angriffs in Benghazi an.

Washington - Das Weiße Haus hat einen terroristischen Hintergrund des tödlichen Angriffs auf das US-Konsulat in der ostlibyschen Stadt Benghazi vergangene Woche bestätigt. „Es ist naheliegend, dass das, was in Benghazi passiert ist, eine Terrorattacke war“, sagte Sprecher Jay Carney am Donnerstag in Washington. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen. Aus US-Regierungskreisen verlautete, dass es sich bei dem Angriff aber wohl nicht um einen geplanten Anschlag gehandelt habe.

Das Konsulat in Benghazi war am Dienstag vergangener Woche mit Raketen und Granaten angegriffen worden. Der US-Botschafter Chris Stevens und drei Mitarbeiter wurden getötet, auch mehrere libysche Sicherheitskräfte starben. Der Angriff ereignete sich am elften Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001, ein für islamistische Terroristen symbolisches Datum. Dabei machten sich die Angreifer offenbar Proteste gegen ein US-Video zu Nutze, in dem der muslimische Prophet Mohammed verunglimpft wird.

US-Außenministerin Hillary Clinton kündigte am Donnerstag die Einrichtung einer offiziellen Untersuchungskommission zu den Umständen des Angriffs in Benghazi an. Die Kommission werde von dem früheren Botschafter Thomas Pickering geleitet, sagte Clinton vor Journalisten in Washington. Anschließend sollte sie Abgeordnete hinter verschlossenen Türen über neue Erkenntnisse zu den Hintergründen der Benghazi-Attacke unterrichten.

Der Direktor des Nationalen Anti-Terror-Zentrums der USA, Matthew Olson, hatte den Angriff bereits am Mittwoch bei einer Anhörung im Kongress als „Terrorattacke“ bezeichnet, die möglicherweise von Al-Kaida oder mit dem Terrornetzwerk verbündeten Islamisten verübt worden sei. Der Nachrichtensender „Fox News“ berichtete unter Berufung auf Geheimdienstkreise, dass ein aus dem Gefangenenlager Guantanamo freigelassener Terrorverdächtiger in den Angriff verwickelt gewesen sei. Sufjan Ben Kumu sei 2007 aus Guantanamo in seine libysche Heimat verlegt und dort im folgenden Jahr freigelassen worden. (APA/AFP)