Seezwischenfall zwischen Süd- und Nordkorea
Südkoreanische Marine feuerte Warnschüsse gegen Fischkutter aus Nordkorea.
Seoul - An der umstrittenen innerkoreanischen Seegrenze im Gelben Meer ist es erneut zu einem Zwischenfall gekommen. Die südkoreanische Marine gab am Freitag Warnschüsse ab, um mehrere nordkoreanische Fischerboote aus den von Südkorea beanspruchten Gewässern vor der Westküste der Halbinsel zu vertreiben. Das teilte ein Offizier des Generalstabs der südkoreanischen Streitkräfte mit.
Es seien sechs Fischerboote gewesen, die nach den Schüssen wieder über die Grenzlinie nach Nordkorea zurückgekehrt seien. Nach südkoreanischen Angaben hatte es in den vergangenen Tagen wieder mehrere Fälle gegeben, in denen Fischerboote aus Nordkorea in Südkoreas Gewässer eingedrungen seien.
Nordkorea erkennt die sogenannte Nördliche Grenzlinie vor der Westküste nicht an. Diese Linie wurde zum Ende des Korea-Kriegs 1953 einseitig vom UN-Kommando gezogen. Das Waffenstillstandsabkommen zur Beendigung des Korea-Kriegs (1950-53) ist bisher nicht durch einen Friedensvertrag ersetzt worden. Im Juni 1950 hatten nordkoreanische Truppen die nach dem Zweiten Weltkrieg festgelegte Demarkationslinie zwischen sowjetisch und amerikanisch kontrollierter Zone entlang des 38. Breitengrades überschritten. Der Weltsicherheitsrat beschloss damals auf Initiative der USA, Südkorea mit UNO-Truppen zu Hilfe zu kommen. Die Sowjetunion boykottierte die Sitzung; somit war kein Vertreter Moskaus zugegen, um ein Veto einzulegen. Die USA stellten das weitaus größte Truppenkontingent der UNO-Streitmacht. China unterstützte Nordkorea mit einer großen „Freiwilligen“-Armee. Der Waffenstillstand wurde von einem US-General im Namen der Vereinten Nationen unterzeichnet, Südkorea war daran nicht beteiligt. (APA/dpa)