Schluss mit der Gastfreundschaft im Tivoli

Tabellenschlusslicht FC Wacker Innsbruck peilt im heutigen Heimspiel ab 18.30 Uhr im Tivolistadion gegen Aufsteiger Wolfsberg den zweiten Saisonsieg an. Hauser und Merino wieder fit, Saurer fällt aus.

Von Wolfgang Müller

Innsbruck –Zehn Gegentreffer in vier Heimspielen – in der Schießbude Tivoli fühlten sich Gäste bisher wohl. Damit muss heute ab 18.30 Uhr Schluss sein. Wenn, dann muss der Ball im Wolfsberger Kasten einschlagen. Denn nach sieben Niederlagen in acht Runden muss Tabellenschlusslicht FC Wacker heute unbedingt wieder einmal anschreiben. „Der befürchtete Platzsturm war bei uns in der Kabine kein Thema. Wir haben in jedem Spiel Druck, gegen Wolfsberg heute ein bisschen mehr. Daher bin ich brennheiß auf drei Punkte und dementsprechend werden wir auch ins Spiel gehen“, weiß Christopher Wernitznig, dass gegen seine Kärntner Landsleute nur eines zählt – der zweite Saisonsieg.

Ob für dieses Vorhaben der Wolfsberger AC gerade recht kommt? Schließlich ist der Aufsteiger seit drei Runden ungeschlagen und schickte letzte Woche Wr. Neustadt mit einer 6:0-Packung heim nach Niederösterreich. „Der WAC hat Potenzial nach vorne“, warnt daher auch Walter Kogler. Besonders auf die Offensivspieler Jacobo und Christian Falk müsse man aufpassen. „Man muss die Seiten zumachen, hinten kompakt stehen und dann selbst versuchen, nach vorne Akzente zu setzen“, erklärte Kogler das Erfolgsrezept. Ein Unterfangen, dass nach drei Niederlagen in Folge samt dem ernüchternden Torverhältnis von 0:9 nicht allzu leicht fallen wird. „Fakt ist, dass wir Wolfsberg putzen müssen und damit Wr, Neustadt überholen können“, so Kogler, der gegenüber dem Auswärtsspiel in Graz wieder auf Linksverteidiger Alex Hauser und Regisseur Carlos Merino zurückgreifen kann. Dafür fällt Christoph Saurer mit einer Oberschenkelverletzung aus. Zum Thema Platzsturm? „Ich gehe davon aus, dass die Wacker-Fans clever genug sind, um ihrem Lieblingsverein nicht vorsätzlich zu schaden“, ist der Wacker-Trainer überzeugt, dass im Tivoli die Vernunft siegt.

„Egal wie, wir werden einen Sieg erzwingen müssen“, blickt Marco Kofler dem heutigen Meisterschaftsspiel mit gemischten Gefühlen entgegen. Zum einen, „weil uns im Moment nichts wirklich leichtfällt und mit Gewalt erst recht nichts geht“, zum anderen, „weil wir als Tabellenletzter unbedingt Punkte brauchen“. Was den kampfstarken Verteidiger auf die Palme bringt? „Der Vorwurf, dass wir nicht alles geben, stimmt einfach nicht. Es gelingt nicht viel und wir machen Fehler, aber am Kampfgeist mangelt es ganz sicher nicht.“

Die schwarzgrüne Krise kommt den Wölfen gerade recht. WAC-Coach Nenad Bjelica, der bereits gestern mit seiner Mannschaft in Tirol Quartier bezog, sieht den Druck bei den Innsbruckern. „Der FC Wacker ist gefordert. Sie müssen gewinnen und daher auch vor eigenem Anhang das Spiel machen“, meinte der Kroate, warnte zugleich aber vor dem Tabellenschlusslicht, das er trotz allem als direkten Abstiegskonkurrenten sieht: „Sie sind schwer auszurechnen. Schlechter, als sie zuletzt gespielt haben, können sie nicht mehr spielen. Das macht sie gefährlich.“