Mittagstisch in Zirl droht das Aus

Mütter fordern bei der Gemeinde-versammlung, dass ihre Kinder weiter bis 14 Uhr betreut werden. Nun ist der Gemeinderat gefordert.

Von Sabine Kuess

Zirl –Seit dem heurigen Schuljahr bietet die Marktgemeinde Zirl Familien drei Betreuungsmodelle an – zum Hort und der Mittagsbetreuung bis 14 Uhr kam heuer die schulische Nachmittagsbetreuung dazu. Diese dauert bis 16 Uhr, angemeldete Kinder dürfen aber laut Landesgesetz nicht vor 16 Uhr nach Hause gehen.

Doch ab Februar 2013, mit dem Umzug in das FamBoZi (Familienboot Zirl) soll der Mittagstisch in die schulische Tagesbetreuung integriert und somit aufgelassen werden. „Wir appellieren daran, dass der Mittagstisch bleibt“, fordert Waltraud Leutgeb bei der Gemeindeversammlung am Donnerstag. Leutgeb spricht für die Eltern von 61 weiteren Kindern, die den Mittagstisch nutzen. Gemeinsam mit 26 Eltern war sie bereits am Montag bei Bürgermeister Josef Kreiser (Zirl Aktiv), um ihre Forderungen vorzubringen. Denn die schulische Nachmittagsbetreuung sei keine Alternative. „Manche Mütter sind in der glücklichen Lage nachmittags zuhause zu sein. In der schulischen Nachmittagsbetreuung dürfen unsere Kinder aber nicht vor 16 Uhr heimgehen“, sagt am Donnerstag eine weitere Mutter. Außerdem falle die Betreuung in den Ferien im nächsten Sommer weg, denn die sei laut den Müttern im Landesmodell nicht mehr vorgesehen. Der Hort nehme in den Ferien nur Kinder auf, die bereits während des Schuljahres dort betreut werden. „Ein Angebot ist da. In Zirl steht kein Kind auf der Straße“, beschwichtigt BM Kreiser.

Leutgeb versteht nicht, warum die Gemeinde den beliebten Mittagstisch aufgeben will. „Sie können das ja einfließen lassen, aber uns ist wichtig, dass unsere Kinder um 14 Uhr nach Hause gehen dürfen.“ Vize-BM Erich Steffan (Für Zirl) verweist auf das Landesgesetz: „Es ist eine Vorgabe des Landes, dass die, die sich anmelden, bis 16 Uhr bleiben müssen. Das kann die Gemeinde auch nicht ändern.“ Bürgermeister Kreiser verspricht bei der Gemeindeversammlung, sich noch einmal alle Möglichkeiten anzuschauen und zu prüfen: „Aber wir brauchen auch die Räume. Der Gemeinderat beschäftigt sich damit.“