Blockade löst Bewegung aus
Information, Appelle, 100 Polizisten und eine Umleitung sollen den Verkehrskollaps während der Autobahnblockade am Freitag vermeiden. Doch Staus sind unausweichlich.
Von Christoph Mair
Vomp –Wer kann, sollte am Freitag kommender Woche (28. 9.) Tirol großräumig umfahren bzw. als Einheimischer sein Auto stehen lassen. So lautet die einhellige und nachdrückliche Empfehlung von Land Tirol und Polizei. Denn wenn das Transitforum Austria-Tirol die Autobahn bei Vomp blockiert, wird nicht nur die Hauptverbindung unterbrochen sein. Auch auf den Ausweichrouten ist mit massiven Verzögerungen zu rechnen. Und auf der Autobahn selbst mit einem längeren Rückstau. Bernhard Knapp, Vorstand der Abteilung Verkehrsrecht des Landes, empfiehlt an diesem Tag den Umstieg auf die Schiene.
Zwischen Vomp und Schwaz ist die Autobahn von 11 bis 23 Uhr in beide Richtungen für eine Bürgerversammlung reserviert. Das Transitforum Fritz Gurgisers will die Forderung nach wirksamen Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung durch den Verkehr untermauern, indem auf der Transitstrecke für zwölf Stunden nichts mehr geht.
Die beiden Autobahnanschlussstellen Vomp und Schwaz werden zum Flaschenhals – zumindest für Pkw. Denn sie können den Sperrbereich über die Bundesstraße umfahren. Allerdings mit Verzögerungen: Die Umleitungsstrecke führt von Westen kommend über die Ausfahrt Vomp zur Vomperbachstraße bis nach Pill und von dort über die Tiroler Straße (B 171) nach Schwaz und dort wieder auf die Autobahn. Bezirkshauptmann Karl Mark erinnert daran, dass die Kreuzungen, etwa die Einbindung der Vomperbach- in die Tiroler Straße, Staupunkte sein werden. An derart sensiblen Stellen werde die Polizei den Verkehr händisch regeln, betont Markus Widmann, Kommandant der Landesverkehrsabteilung der Tiroler Polizei. Rund 100 zusätzliche Polizisten werden für die Verkehrsregelung während der Blockade im Einsatz sein.
Anders als Pkw müssen Lkw über 7,5 t eine längere Zwangspause einlegen: Entweder auf einem der Autobahnparkplätze oder bei deren Überfüllung in Blöcken aufgefädelt auf dem Pannenstreifen. Denn auf der Umleitungsstrecke herrscht ein Lkw-Fahrverbot, das für die Dauer der Blockade nicht aufgehoben wird. Und auch vom Nachtfahrverbot gibt‘s keine generelle Ausnahme. Das Gros der Schwerlaster kann demnach erst Samstagfrüh seine Fahrt fortsetzen.
Die Polizei hofft, dass viele Fernfahrer am Blockadetag erst gar nicht den Weg durch Tirol anpeilen. „Für den Schwerverkehr wird dringend ein Ausweichen über die Schweiz und Frankreich bzw. die Tauern- und Pyhrnautobahn angeraten“, sagt Widmann; Mark verweist auf die Alternative der Rollenden Landstraße zwischen Wörgl und dem Brenner.
Zwar hofft Widmann, dass die frühzeitige Information der Verkehrsteilnehmer und des benachbarten Auslands das Schlimmste verhindern kann. Das habe bei der Blockade 2005 gut funktioniert und sich der Stau nach Ende der Kundgebung rasch aufgelöst. Allerdings, so Widmann, dürfte auch am Samstagvormittag noch mit starkem Verkehr zu rechnen sein. Nicht nur weil die Lkw dort wieder starten, sondern auch weil Reisende wegen der Blockade ihre Fahrt von vornherein auf Samstag verschieben könnten.