TV-Serien-Oscar

Roter Teppich für Prime-Time-Erfolge - Emmys werden verliehen

Amerikas wichtigster Fernsehpreis „Emmy“ krönt an diesem Wochenende in Los Angeles die Top-Produktionen. „Mad Men“ gilt als Favorit.

Von Andy Goldberg und Christina Horsten

Los Angeles – Roter Teppich für Amerikas beste TV-Sendungen: Die Emmy Awards werden an diesem Sonntag (23. September) in Los Angeles an erfolgreiche Fernsehformate der Hauptsendezeit verliehen. Beobachter sehen vor allem altbekannte Publikumslieblinge vorn. Schon viermal in Folge hat „Mad Men“ - eine Serie über eine New Yorker Werbeagentur in den 60er Jahren - den Preis für die beste Drama-Serie abgeräumt. Sie lief in Deutschland auf ZDFneo. Mit insgesamt 17 Nominierungen gilt „Mad Men“ auch in diesem Jahr als Favorit und teilt sich den Spitzenplatz nur mit der Mini-Serie „American Horror Story“ über ein verwunschenes Haus.

Zahlreiche Filmstars - darunter Kevin Costner, Nicole Kidman, Clive Owen, Julianne Moore, Emma Thompson und Jessica Lange - sind für ihre Fernsehauftritte nominiert. Für Costner, der für seine Rolle in der Mini-Serie „Hatfields & McCoys“ nominiert ist, und für Kidman und Owen, die sich ihre Nominierungen mit Rollen in dem TV-Film „Hemingway & Gelhorn“ verdienten, wären es die ersten Emmy-Trophäen. Auch Steve Buscemi („Boardwalk Empire“), Kathy Bates („Harry‘s Law“), Claire Danes („Homeland“), Glenn Close („Damages“) und Michael J. Fox („Curb Your Enthusiasm“) sind nominiert.

„Breaking Bad“ gegen „Mad Men“

Mit Spannung wird erwartet, ob „Breaking Bad“ - die Geschichte eines Chemie-Lehrers, der zum Drogendealer wird - dem Erzrivalen „Mad Men“ den Preis in der Top-Kategorie der besten Drama-Serie streitig machen kann. Fernsehkritiker halten das für möglich. Es wäre eine Art Abschiedsgeschenk, weil in den USA derzeit die fünfte und letzte Staffel von „Breaking Bad“ ausgestrahlt wird und hervorragende Kritiken bekommt. Die Serie war in Deutschland auf Arte zu sehen.

Die zweite Top-Kategorie der besten Comedy-Serie scheint dagegen bereits entschieden: „Modern Family“ - die fiktive Dokumentation einer ungewöhnlichen Familie - hat mit ihren ersten drei Staffeln bereits 31 Nominierungen und 11 Preise abgeräumt und liegt Beobachtern zufolge auch diesmal weit vorne. Die Konkurrenz-Serien „30 Rock“ (in Deutschland auf ZDFneo), „The Big Bang Theory“ (in Deutschland auf ProSieben, „Curb Your Enthusiasm“ (In Deutschland als „Lass es, Larry!“ nur im Pay TV) und „Veep“ waren immer wieder erfolglos gegen „Modern Family“ (in Deutschland bei RTL Nitro) angetreten. Einzig „Girls“ (nur deutsches Pay TV) über eine Gruppe junger Frauen in New York könnte als Newcomer für eine Überraschung sorgen.

Jimmy Kimmel führt durch den Abend

Moderiert wird die 64. Emmy-Gala im Nokia Theatre in Los Angeles vom Komiker Jimmy Kimmel, der in den USA vor allem durch seine Late-Night-Show „Jimmy Kimmel Live“ bekannt ist. Kimmel hat für seine Bühnen-Show bereits „viele sehr komische Sachen“ und „den größten Streich aller Zeiten“ versprochen und damit hohe Erwartungen geweckt. Im vergangenen Jahr hatte „Glee“-Star Jane Lynch die Gala moderiert.

Während die Verleihung an der US-Ostküste zur Hauptsendezeit beim Sender ABC läuft, müssen Emmy-Fans in Österreich und Deutschland lange wach bleiben und Zugang zu Pay-TV haben, um die Verleihung live sehen zu können: Der Bezahlsender TNT überträgt die Stars auf dem Roten Teppich und die Gala in der Nacht zum 24. September ab 01.00 Uhr unserer Zeit. (dpa)