60. Filmfestival von San Sebastian eröffnet

Die Löwen in Venedig sind vergeben, nun geht es im nordspanischen San Sebastian auf „Muschel“-Suche. Die Hollywoodstars Richard Gere und Susan Sarandon haben am Freitagabend mit „Arbitrage“ das 60. Internationale Filmfestival von San Sebastian (21. bis 29. September) eröffnet.

Gere spielt in dem Börsenthriller an der Seite von Sarandon und Tim Roth einen Hedgefonds-Manager, der nicht nur beruflich, sondern auch privat moralisch verkommen ist – und irgendwie doch ein Mensch geblieben ist.

Das Regiedebüt von Nicholas Jarecki war der Startschuss zum offiziellen Wettbewerb, an dem auch die österreichische Regisseurin Barbara Albert mit ihrem neusten Film „Die Lebenden“ teilnimmt. Albert, bekannt durch Filme wie „Nordrand“ und „Fallen“, erzählt die Geschichte der jungen Sita, die am 95. Geburtstag ihres Großvaters in Wien auf die belastende Nazi-Vergangenheit ihrer eigenen Familie stößt und bei weiteren Nachforschungen über die Familiengeschichte eine dramatische Reise zum eigenen Ich beginnt. Alberts Film mit Anna Fischer und August Zirner in den Hauptrollen muss sich bei der 60. Festivaljubiläumsausgabe gegen starke Konkurrenz behaupten.

Unter den insgesamt 14 Wettbewerbsteilnehmern befinden sich bekannte Regisseure wie der französische Filmemacher Francois Ozon mit „In the house“, die Chinesin Emily Tang mit „All Apologie“ oder der Schwede Lasse Halström mit „The Hypnotist“. Neben „The Attack“ des Libanesen Ziad Doueiri und „Fishing Days“ des Argentiniers Carlos Sorin werden in diesem Jahr auch sehr hohe Erwartungen auf die drei spanischen Festivalbeiträge gesetzt. Pablo Berger tritt mit seinem schwarz-weißen Stummfilm „Schneewittchen“, Javier Rebollo mit „El muerto y ser feliz“ und der bekannte spanische Regisseur Fernando Trueba mit seinem Drama „Der Künstler und das Model“ mit Claudia Cardinale, Jean Rochefort und dem deutschen Schauspieler Götz Otto in den Hauptrolle an.

Während Barbara Albert noch um den Preis kämpfen muss, wurde der österreichische Regisseur Michael Haneke bereits während der Eröffnungsgala des Filmfestivals geehrt. Sein Film „Amour“ (Liebe) wurde von der internationalen Kritikervereinigung FIPRESCI zum besten Film des Jahres gekürt.