Rote Karte für Schubert
Wegen einem unerlaubten Blick aufs Handy wurde Jakob Schubert beim Weltcup in Puurs disqualifiziert. Ernst und Röck auf dem Podest.
Von Ursula Pichler
Puurs –Gut meinen es die Schiedsrichter im internationalen Wettkletterzirkus mit Jakob Schubert nicht. Bereits zum Weltcup-Auftakt in Chamonix (FRA) musste sich der nun amtierende Weltmeister trotz Top-Vorstellung mit Platz acht zufriedengeben. Den Vorwurf, dass er sich durch einen Metall-Haken in der Wand einen unerlaubten Vorteil verschafft hätte, konnte man allerdings nicht mit Gewissheit belegen. Gestern zeigten die Verantwortlichen beim Vorstiegs-Weltcup in Puurs (BEL) dem 21-Jährigen gar die Rote Karte.
Als Führender war Schubert der letzte verbleibende Athlet in der Isolationszone. Dort ist es nicht erlaubt, Geräte mit Internetzugang zu benutzen. Doch kurz bevor der Innsbrucker in die Wand hätte einsteigen sollen, warf er einen kurzen Blick auf seine Handy-Uhr. Eine Betreuerin sah es und meldete es umgehend der Jury. „Klar war das nicht klug, aber damit rechnet ja keiner. Alle Athleten haben die Handys in der Tasche“, ärgerte sich Schubert zutiefst über die verlorenen Weltcup-Punkte. „Regeln sind Regeln. Aber eine Verwarnung wäre in diesem Fall wohl auch angemessen gewesen. Immerhin konnte Jakob zeigen, dass er nicht versuchte, sich einen unerlaubten Vorteil zu verschaffen“, erklärte ÖWK-Coach Heiko Wilhelm.
Dafür konnten in der Damen-Route gleich zwei ÖWK-Athletinnen auf dem Podium für Punkte sorgen. Johanna Ernst musste sich nur Jain Kim (KOR) geschlagen geben. „Es geht mit jedem Wettkampf besser“, resümierte die Salzburgerin.
Auch Magdalena Röck befindet sich eindeutig im Aufwärtstrend. Die erst 18-jährige Landeckerin kletterte nach WM-Bronze 2011 mit Platz drei zum zweiten Mal auf ein Podest im internationalen Wettkampfzirkus. Bei den Herren war Mario Lechner auf Rang sieben letztlich der beste Österreicher.