Singapur-Pole für Hamilton, Vettel Dritter, Alonso auf Rang fünf
Die Überraschung der Nacht lieferte Williams-Pilot Pastor Maldonado, der im Qualifying für den Singapur-Grand-Prix auf Rang zwei fuhr.
Singapur – Weltmeister Sebastian Vettel hat die sicher geglaubte Pole Position in Singapur verpasst. Denn McLaren-Pilot Lewis Hamilton gelang am Samstag in der Qualifikation eine Zauberrunde und sicherte sich den besten Startplatz für das Rennen am Sonntag (14.00 MESZ/ORF 1, RTL, Sky) vor dem Venezolaner Pastor Maldonado im Williams sowie Vettel. Gar nur von Platz fünf startet WM-Leader Fernando Alonso im Ferrari.
„Ich bin ein bisschen enttäuscht. Keine Ahnung, warum wir den Schritt nicht mehr machen konnten“, sagte Vettel nach der verpassten Pole. Mehr als eine halbe Sekunde fehlte dem Titelverteidiger in der nächtlichen Qualifikation auf dem Marina Bay Street Circuit auf Hamilton. Und dann schnappte Williams-Pilot Maldonado dem Deutschen als Zweiter überraschend auch noch den Platz in der ersten Startreihe weg.
„Es ist schade. Der Speed war da, aber es kam nicht zusammen“, urteilte Vettel. Alle drei Trainingseinheiten hatte der WM-Vierte zuvor dominiert, teils mit deutlichem Abstand auf seine Rivalen. Doch als es darauf ankam, zauberte diesmal Hamilton in seinem McLaren eine perfekte Runde auf den Asphalt. „Das war großartig, ich bin echt glücklich“, sagte der WM-Zweite, den die Spekulationen um einen Wechsel zu Mercedes zu beflügeln scheinen.
Hamilton schaffte sich mit der 24. Pole seiner Karriere die beste Ausgangsposition für eine Fortsetzung seiner Aufholjagd auf den Gesamtführenden Alonso. In Singapur gewann in den vergangenen drei Jahren stets der Mann auf Startplatz eins. Ferrari-Star Alonso wurde hinter Jenson Button Fünfter und muss im Rennen nun Schadensbegrenzung betreiben. „Du hast nicht eine Sekunde, in der du dir einen Fehler erlauben kannst. Wir müssen den anderen dann gratulieren, wenn sie schneller sind“, meinte der Spanier.
In den 14. von 20 Saisonläufen nimmt Alonso 37 Punkte Vorsprung auf Hamilton mit. Lotus-Pilot Kimi Räikkönen, der als Zwölfter startet, hat 38 Zähler Rückstand, Vettel noch einen mehr. „Es ist ein langes Rennen, da kann viel passieren“, sagte Vettel in der Hoffnung auf satte Punkte.
Die beiden Mercedes-Piloten Michael Schumacher und Nico Rosberg begnügten sich mit den Plätzen neun und zehn. Aus strategischen Erwägungen fuhren die Silberpfeil-Fahrer im Schlussabschnitt keine gemessene Runde mehr und können daher bei der Reifenstrategie pokern. „Wenn man sich die Zeiten anschaut, war das ziemlich das Optimum, was für uns drin war“, urteilte Schumacher.
Hamilton bleibt also der Mann der Stunde in der Formel 1. Zwei der jüngsten drei Rennen hat der Engländer gewonnen, zum fünften Mal in dieser Saison raste er auf Pole Position. Sein McLaren scheint derzeit mit jeder Strecke zurecht zu kommen. „Sebastian war unglaublich schnell im Training, daher bin ich zufrieden, dass ich die Runde noch aus dem Hut zaubern konnte“, sagte der 27-Jährige.
Eine eigenwillige Strafe erhielt Marussia-Pilot Charles Pic. Der Franzose wurde für das Überholen bei Rot in Singapur zu einem Tag Sozialarbeit verdonnert. Pic muss nach dem Vergehen im Training gemeinnützige Dienste im Programm des Weltverbands für Sicherheit im Straßenverkehr leisten. Der Renningenieur des Franzosen wurde zur gleichen Strafe verurteilt, nachdem Pic vier rote Ampeln ignoriert und einen Konkurrenten überholt hatte. Zudem erhielt Pic eine 20-Sekunden-Zeitstrafe, die zu seiner Rennzeit addiert wird. (APA)
Qualifying für den GP von Singapur - Endstand
1. Lewis Hamilton (GBR) McLaren Mercedes 1:46,362 Min.
2. Pastor Maldonado (VEN) Williams 1:46,804
3. Sebastian Vettel (GER) Red Bull 1:46,905
4. Jenson Button (GBR) McLaren Mercedes 1:46,939
5. Fernando Alonso (ESP) Ferrari 1:47,216
6. Paul di Resta (GBR) Force India 1:47,2416
7. Mark Webber (AUS) Red Bull 1:47,475
8. Romain Grosjean (FRA) Lotus 1:47,788
9. Michael Schumacher (GER) Mercedes
10. Nico Rosberg (GER) Mercedes
11. Nico Hülkenberg (GER) Force India 1:47,975
12. Kimi Räikkönen (FIN) Lotus 1:48,261
13. Felipe Massa (BRA) Ferrari 1:48,344
14. Sergio Perez (MEX) Sauber 1:48,505
15. Daniel Ricciardo (AUS) Toro Rosso 1:48,774
16. Jean-Eric Vergne (FRA) Toro Rosso 1:48,849
17. Bruno Senna (BRA) Williams
18. Kamui Kobayashi (JPN) Sauber 1:49,933
19. Witali Petrow (RUS) Caterham 1:50,846
20. Heikki Kovalainen (FIN) Caterham 1:51,137
21. Timo Glock (GER) Marussia 1:51,370
22. Charles Pic (FRA) Marussia 1:51,762
23. Narain Karthikeyan (IND) HRT 1:52,372
24. Pedro de la Rosa (ESP) HRT 1:53,355