Jil Sanders Comeback und Versaces Spitze
Die Milano Moda Donna mit den Trends Frühjahr/Sommer 2013 geht noch bis Dienstag.
Mailand – Jil Sander ist endgültig zurück in der Modewelt. Nach der Männerkollektion im Juni präsentierte sie am Samstag in Mailand nun auch ihre ersten Damenentwürfe seit der Rückkehr in das einst von ihr gegründete Unternehmen. Anlass war die noch bis Dienstag laufende Milano Moda Donna mit den Trends Frühjahr/Sommer 2013. Die Show bewies: Die Hamburgerin beherrscht ihr Handwerk nach wie vor perfekt.
Jil Sander entwarf eine Mode, die ein luftiges Volumen in die Silhouette bringt. Grafische Zwei-Farb-Kontraste bestimmen die Optik bis hinunter zu den Stiefeln. Es gibt kragen- und auch ärmellose Mäntel, schmale Hosen und ausgestellte Röcke. Das Gesamtbild wirkt jung, frisch und modern.
Jil Sander hatte ihr Label 1968 gegründet. Nach dem Verkauf ihrer Anteile im Jahr 1999 zog sie sich bald darauf zurück. Auf ein erstes Comeback 2003 folgte ein Jahr später ein erneuter Abschied. Ende Februar hat sie nun wieder die stilistische Führung übernommen.
Donatella Versace spielt für die Saison Frühjahr/Sommer 2013 mit Elementen aus der Welt der Lingerie. Im Zentrum der am Freitagabend vorgeführten Kollektion steht die Spitze. Als Einsatz durchbricht sie die Stoffe von Blazern, Hosen und vor allem Kleidern. Sie ziert Saumkanten und besetzt als Applikation Mäntel. Die wie gerissen wirkenden Übergänge geben dem Ganzen eine rockige Note.
Spektakuläre Musterbilder aus Flora und Fauna prägten die Show von Etro am Freitag. Die Motive waren handgemalt, die Farben kräftig und frisch. Auf den oft großflächigen, weiten Kleidern und Kaftans kamen sie explosiv zur Geltung. Dazu gesellten sich viele japanische Einflüsse wie Kimonojacken und Anzüge im Stil der Judoka.
Das italienische Label Blumarine zeigte eine sehr romantische, liebliche Mode. Die Kleider bekamen Plissees, Schmuckborten, Rüschen und Fransensäume. Alles wirkt sehr leicht, selbst der Kaschmir-Strick und der sommerliche Seiden-Parka sind hauchzart.
Zu den großen Nachwuchshoffnungen der italienischen Mode zählt Gabriele Colangelo. Seine neue Kollektion ist geprägt von Geometrie und Grafik. So wechseln Hosen ab Kniehöhe das Material, rechteckig zugeschnittene Applikationen formen Patchwork-Arbeiten, kantig sind auch die Rückendekolletés geformt.
Das Münchner Modehaus Aigner präsentierte sich am Freitagabend unter anderem mit viel weichem Leder, drapierten, asymmetrisch gesäumten Seidenkleidern und Hosen mit in Rüschen gelegtem, hohem Bund.
Maurizio Pecoraro schließlich überzeugte am Samstag mit raffinierten Detaillösungen. So zeigte der Italiener gerundete, geschlitzte Saumverläufe für Tops, Kleider und Bermudashorts. Im Musterbild dominieren breite Pinselstriche, die Farbpalette gruppiert sich um eine Basis aus Olivtönen. (APA)